Lyft und Baidu fördern autonome Mobilität in Europa ab 2026

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Lyft und Baidu fördern autonome Mobilität in Europa ab 2026

Autonomes Fahren erlebt einen wichtigen Fortschritt: Das US-amerikanische Fahrdienstunternehmen Lyft und der chinesische Technologiekonzern Baidu streben eine Zusammenarbeit an, um ab 2026 Robotaxi-Dienste in Europa anzubieten. Der Start ist zunächst in Deutschland und Grossbritannien geplant, eine spätere Ausweitung auf weitere europäische Länder soll folgen.

In China Alltag – bald auch auf Europas Strassen

In China sind Robotaxis bereits ein fester Bestandteil des Stadtbilds, insbesondere durch Baidus Plattform „Apollo Go“. Mit über elf Millionen autonomen Fahrten in grossstädtischen Regionen hat sich Baidu als weltweit führendes Unternehmen in diesem Bereich etabliert. Auch Firmen wie Tesla oder Waymo betreiben in den USA bereits Robotaxi-Projekte.

Baidus Beitrag zur europäischen Expansion besteht in der Lieferung der autonomen Fahrzeuge, während Lyft seine bewährte Plattform sowie Kundenzugänge und Betriebswissen einbringt. Geplant ist insbesondere der Einsatz des Modells RT6, das vollelektrisch, kamerabasiert und speziell für urbane Gegebenheiten konzipiert ist.

In Europa wird Lyft über seine Tochtermarke Freenow agieren, die bereits in neun Ländern präsent ist. Die Buchung der Robotaxis erfolgt dabei über die vertraute App.

Auch in den USA testet Lyft gerade den Holon Urban, einen vollelektrischen People Mover, dessen Einsatz in Europa jedoch noch offen bleibt.

Schweizer Pilotprojekt liefert wertvolle Erkenntnisse

Die Schweiz spielt im Bereich autonomer Mobilität ebenfalls eine zunehmende Rolle. Seit dem 1. März 2025 sind teilautonome Fahrten auf bestimmten Autobahnen legal – ein bedeutender technologischer Schritt.

Schon früh sammelte die Schweizerische Post Erfahrungen mit autonomen Kleinbussen im Kanton Wallis (2016 bis 2021), nun folgt ein weiteres Projekt im Zürcher Furttal: Dort sind vier vollelektrische Nissan Ariya mit Technologie der chinesischen Firma WeRide unterwegs. Beteiligt sind unter anderem die SBB, der Kanton Zürich und das Swiss Transit Lab. Bis Frühjahr 2026 sollen diese Fahrzeuge vollautonom im öffentlichen Betrieb genutzt werden.

Treiber für die Verkehrswende?

Autonome Fahrzeuge versprechen nicht nur mehr Sicherheit im Verkehr, sondern auch weniger Emissionen und eine effizientere Nutzung urbaner Infrastruktur. In dicht besiedelten Regionen erhoffen sich Städteplaner dadurch eine entscheidende Entlastung.

Aber: Die Akzeptanz in der Bevölkerung bleibt ein kritischer Faktor. Erste Umfragen zeigen ein gespaltenes Meinungsbild – zwischen technologischer Euphorie und Skepsis gegenüber automatisierten Entscheidungen durch künstliche Intelligenz.

Fazit: Mit der Allianz zwischen Lyft und Baidu bereiten sich zwei globale Schwergewichte auf den europäischen Markteintritt in der autonomen Mobilität vor. Ob in Zürich, Berlin oder London – der Wandel beginnt jetzt. Städte, Behörden und Bürger sind gefragt, diese Zukunft aktiv mitzugestalten.

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