Zollkrise mit den USA: Keller-Sutter und Parmelin setzen auf direkte Gespräche mit Trump

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Zollkrise mit den USA: Keller-Sutter und Parmelin setzen auf direkte Gespraeche in Washington

Washington/Zürich – Angesichts der wachsenden Spannungen im transatlantischen Handel hat der Bundesrat umgehend reagiert: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin haben am Dienstagmorgen einen dringlichen Arbeitsbesuch in Washington angetreten. Ziel der Reise sind direkte Gespräche mit US-Präsident Donald Trump sowie mit hochrangigen Regierungsvertretern, um eine drohende Erhebung von Strafzöllen zu verhindern.

Die US-Regierung hatte kürzlich angedroht, auf verschiedene Schweizer Industrieprodukte Zölle von bis zu 39 Prozent zu erheben. Besonders betroffen wären folgende Branchen:

  • Maschinenindustrie
  • Uhrenbranche
  • Pharmazeutische Industrie

Diese Sektoren bilden das Rückgrat des Schweizer Exports, weshalb ein drohender Handelskonflikt gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes haben könnte.

Der Bundesrat betont, dass die Schweiz in Washington ein verbessertes Verhandlungspaket präsentieren wolle. Mit konstruktiven Vorschlägen soll der Weg zu einer Lösung im Sinne beider Seiten geebnet werden. Begleitet werden Keller-Sutter und Parmelin von:

  1. Helene Budliger Artieda (SECO-Staatssekretärin)
  2. Daniela Stoffel (Staatssekretärin für internationale Finanzfragen)

Obwohl hochrangige Treffen angekündigt sind, bleibt ein direkter Termin mit Präsident Trump bislang unbestätigt. Hinter den Kulissen wird jedoch auf Hochtouren verhandelt.

Vor ihrem Abflug unterstrich Keller-Sutter die Bedeutung der diplomatischen Mission: «Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA sind entscheidend für unsere Exportwirtschaft. Wir werden alles daransetzen, neue Handelsbarrieren abzuwenden – im Dialog und auf Augenhöhe.»

Insidern zufolge werden neben ökonomischen Aspekten auch diplomatische Kanäle intensiv genutzt. Dabei könnte auch FIFA-Präsident Gianni Infantino, der gute Beziehungen zu Trump pflegt, eine Rolle spielen – eine Idee, die vor allem von der SVP befürwortet wird. Die Mitte-Partei hingegen mahnt zur Zurückhaltung gegenüber privaten Vermittlern und betont die Rolle des Parlaments.

Die Gespräche finden vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen und einem international erstarkenden Protektionismus statt. Die Schweiz steht dabei vor der Herausforderung, ihre Neutralität mit ökonomischen Interessen zu vereinen.

Die Behörden kündigten an, die Öffentlichkeit umgehend zu informieren, sobald relevante Ergebnisse vorliegen. Klar ist: Die Reise nach Washington ist ein deutliches Signal, dass die Schweiz auf direkte diplomatische Lösungen setzt, um langfristige wirtschaftliche Schäden zu vermeiden.

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