Verursacht Matcha Haarausfall? Was hinter dem Influencer-Trend steckt
Matcha gilt schon lange als trendiges Superfood – beliebt wegen seiner Antioxidantien, dem natürlichen Koffein sowie den angeblichen Detox-Effekten. Doch ein virales TikTok-Video der US-Influencerin Michelle Ranavat bringt nun Zweifel auf: Sie vermutet, dass ihr regelmäßiger Matcha-Konsum zu Haarausfall geführt hat.
Ranavat stellte fest, dass ihr Haar dünner wurde und ihre Eisenwerte im Blut gesunken waren, nachdem sie über mehrere Wochen hinweg Kaffee durch Matcha ersetzt hatte. Ihre These: In Matcha enthaltene Pflanzenstoffe könnten die Eisenaufnahme blockieren und so einen Eisenmangel verursachen – eine mögliche Ursache für Haarausfall.
Einordnung durch Fachleute
Der Trichologe und Haarspezialist Remo Lageder erklärt: „Matcha verursacht nicht direkt Haarausfall“. Wer jedoch täglich mehrere Tassen trinkt und sich gleichzeitig eisenarm ernährt, könnte langfristig ein Defizit erleiden – was sich negativ auf das Haarwachstum auswirken kann.
Verantwortlich dafür sind laut Lageder bestimmte Pflanzenstoffe im Matcha, insbesondere Catechine und Tannine. Diese natürlichen Verbindungen können die Aufnahme von Eisen im Dünndarm einschränken – vor allem, wenn der Tee zusammen mit eisenhaltigen Lebensmitteln wie Linsen, Spinat oder Hafer konsumiert wird.
Timing ist entscheidend
Für Matcha-Fans gibt es jedoch eine einfache Lösung: „Trink Matcha nicht direkt zu den Hauptmahlzeiten“, rät Lageder. Wer etwa eine Stunde vor oder nach dem Essen wartet, kann eine problematische Eisenaufnahme vermeiden.
Zudem betont der Experte die gesundheitlichen Vorteile des grünen Tees: Die enthaltenen Antioxidantien fördern die Durchblutung, schützen die Zellen und wirken entzündungshemmend – was auch der Kopfhaut zugutekommt und damit langfristig dem Haar helfen kann.
Was hilft sonst gegen Haarausfall?
Neben Eisen sind auch andere Mikronährstoffe für gesunde Haare unverzichtbar:
- Zink
- Biotin
- Vitamin A, D, E und C
- Omega-3-Fettsäuren
Empfohlene Lebensmittel für eine gesunde Haarstruktur sind:
- Eier
- Beeren
- Linsen
- Fisch
- Nüsse
- Spinat
Ein Bluttest beim Arzt kann zusätzlich helfen, bestehende Nährstoffmängel frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Fazit
Matcha bleibt ein beliebtes Superfood – doch wie bei allen Gesundheitstrends ist ein bewusster Konsum entscheidend. Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und seinen Matcha-Konsum sinnvoll plant, muss sich keine Sorgen wegen Haarausfall machen. Im Gegenteil: Der grüne Tee kann bei richtiger Anwendung sogar positive Effekte auf Haut und Haar haben.
Unser Tipp: Achte besonders als Frau oder bei pflanzlicher Ernährung auf deinen Eisenhaushalt. Mit dem richtigen Timing und gezielter Lebensmittelauswahl bleibt Matcha nicht nur sicher, sondern ein wertvolles Ritual für dein Wohlbefinden.