Sicherer Raum oder Ausgrenzung? Diskussion um exklusive Frauenangebote in der Schweiz
Bern – 15. August 2025 – In der Schweiz gewinnen exklusive Angebote nur für Frauen zunehmend an Popularität. Von Fitnessstudios über Retreats bis hin zu Events – die Palette frauenzentrierter Angebote wächst stetig. Ziel ist oft, Frauen ein geschütztes Umfeld zu bieten, frei von gesellschaftlichem Druck oder unerwünschter Aufmerksamkeit. Doch diese Entwicklung ist nicht unumstritten.
Ein Blick über die Grenze: „Diva Paris“ als Vorbild?
International findet das Konzept Anklang, etwa im Fall des Pariser Nachtclubs „Diva Paris“. Dort dürfen an bestimmten Abenden nur Frauen feiern. Die Resonanz: überwältigend. Die Initiatorinnen betonen, wie wichtig es sei, Räume zu schaffen, in denen Frauen sich frei bewegen können, ohne sich ständig beobachtet oder bewertet zu fühlen. Der Club gilt als Symbol für weibliche Selbstermächtigung.
Frauenspezifische Angebote in der Schweiz
Auch in der Schweiz etabliert sich diese Bewegung – wenn auch zurückhaltender. Im Gesundheits- und Lifestylebereich entstehen immer mehr frauenzentrierte Einrichtungen. Ein bekanntes Beispiel sind reine Frauen-Fitnessstudios. Eine Besucherin aus Zürich sagt: „Ich fühle mich wohler, wenn ich unter Frauen bin. Die Atmosphäre ist entspannter, ohne Vergleiche oder aufdringliche Blicke.“
Darüber hinaus erleben Wellness-Oasen, Retreats und Hotels nur für Frauen einen Boom. Diese Angebote fokussieren sich stark auf:
- mentale Erholung
- Achtsamkeit
- ganzheitliches Wohlbefinden
- gemeinschaftliches Erleben
Kritik aus verschiedenen Richtungen
Die gesellschaftliche Debatte ist komplex. Kritische Stimmen kommen nicht nur von Männern, sondern auch aus feministischen Kreisen. Der zentrale Streitpunkt: Stärken solche Angebote wirklich die Gleichstellung oder schaffen sie neue Trennlinien?
Ein Kritiker aus Bern betont: „Echte Gleichberechtigung entsteht im Miteinander, nicht in der Trennung.“ Dennoch argumentieren Befürworterinnen, dass geschützte Räume ein unverzichtbares Mittel seien, um Sicherheit und Empowerment für Frauen zu schaffen – besonders angesichts von Alltagsbelastungen wie Belästigung oder Diskriminierung.
Ein steigender Bedarf fordert neue Perspektiven
Klar ist: Der Bedarf an frauenspezifischen Angeboten wächst. Dies konfrontiert Institutionen, Stadtplanung und Veranstalter mit neuen Herausforderungen. Die Frage lautet nicht nur, ob solche Räume notwendig sind, sondern auch, wie sie gesellschaftlich eingebettet und inklusiv gestaltet werden können.
Was denkst du?
Stärken exklusive Frauenräume die Selbstbestimmung – oder fördern sie unbeabsichtigt die Spaltung? Diskutiere mit und teile deine Gedanken. Denn die Zukunft gemeinsamer Räume braucht Diversität im Denken und Offenheit für neue Konzepte.