Griechischer Reisecar mit gravierenden Mängeln in Neuhausen gestoppt

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Griechischer Reisecar mit schweren Mängeln bei Neuhausen gestoppt

Am Donnerstagmorgen hat die Schaffhauser Polizei in Neuhausen am Rheinfall einen Reisebus aus Griechenland wegen erheblicher Sicherheitsmängel aus dem Verkehr gezogen. Der Reisebus war mit 25 Passagieren unterwegs und wies laut Behördenangaben zahlreiche technische sowie gesetzliche Verstösse auf.

Schockierende technische Mängel

Während der Kontrolle des international verkehrenden Fernreisebusses entdeckten die Polizisten fortgeschrittene Durchrostungen an tragenden Teilen des Fahrzeugs. Diese befanden sich unter anderem am Unterboden sowie an Strukturteilen des Aufbaus.

Ein besonders kritischer Punkt war die durchgerostete Stelle im Bereich des Radkastens. Durch ein dort entstandenes Loch war das Ablagefach mit sicherheitsrelevanter Elektronik bereits sichtbar – ein enormes Risiko für die Bordelektrik.

Zusätzlich stellte die Polizei fest, dass sowohl das vordere Seitenfenster als auch das Einstiegstürfenster mit einer unzulässigen Tönungsfolie versehen waren.

Die Polizei stellte klar: „In diesem Zustand war der Bus nicht mehr betriebssicher“. Das Fahrzeug wurde daher unmittelbar aus dem Verkehr gezogen und stillgelegt.

Lenk- und Ruhezeiten massiv missachtet

Doch nicht nur die Technik sorgte für Alarm. Auch der 59-jährige Fahrer des Busses, ein Grieche, wurde aufgrund schwerwiegender Verstösse gegen das Arbeitszeitgesetz angezeigt. Bei der Kontrolle des digitalen Fahrtschreibers fielen folgende Unregelmässigkeiten auf:

  • Fahren ohne eingelegte Fahrerkarte an drei unterschiedlichen Tagen
  • Nicht eingehaltene Lenkpausen
  • Überschreitung täglicher und wöchentlicher Ruhezeiten
  • Verstösse gegen die maximal zulässige Lenkzeit

Der Fahrer musste vor Ort ein hohes Bussendepositum hinterlegen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen eingeleitet.

Fahrgastsicherheit ernsthaft gefährdet

Die Schaffhauser Polizei sieht den Vorfall als erneuten Beweis für die oft unzureichenden Kontrollen im internationalen Fernreiseverkehr. Insbesondere bei privat organisierten oder ausländischen Anbietern sei die Sicherheit oft nicht gewährleistet.

Die Polizei kündigte an, künftig noch intensivere Kontrollen durchzuführen, sowohl was den Zustand der Fahrzeuge als auch das Fahrpersonal betrifft. Ziel sei es, derartige Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Massnahmen zu ergreifen.

Ob der betroffene Reisebus nach Reparaturarbeiten wieder zugelassen wird, ist derzeit unklar. Die betroffenen 25 Passagiere mussten ihre Fahrt mit anderen Verkehrsmitteln fortsetzen.

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