Beziehungsmodell: So bringt der 3-Stunden-Abend mehr Harmonie in den Alltag

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Beziehungsmodell: So hilft der 3-Stunden-Abend Paaren, Alltag & Nähe neu zu gestalten

In vielen Partnerschaften führt der Alltag mit all seinen Verpflichtungen oft dazu, dass echte Zweisamkeit auf der Strecke bleibt: Man sitzt zwar nebeneinander auf dem Sofa, doch jeder ist geistig woanders – das Smartphone in der Hand, erschöpft vom Tag. Besonders Paare mit Kindern finden kaum noch Raum für bewusst geteilte Momente. Genau hier setzt ein simples, aber durchdachtes Modell an, das auf TikTok für viel Aufmerksamkeit sorgt: der sogenannte „3-Stunden-Abend“.

Die amerikanische TikTokerin Rachel Higgins – selbst Mutter und verheiratet – hat ein Abendmodell entwickelt, das Paaren hilft, trotz Alltagshektik den Spagat zwischen Hausarbeit, Beziehungspflege und individueller Me-Time zu meistern. Und das Beste: Man braucht dafür nicht viel mehr als gute Planung – und etwas Konsequenz.

Drei Stunden mit Struktur – so funktioniert das Modell

Das Modell basiert auf einer klaren Zeitstruktur: Drei Stunden werden bewusst aufgeteilt – jeweils eine Stunde für eine bestimmte Dimension des Zusammenlebens.

  • Die erste Stunde: Fokus auf Produktivität.
    In dieser Phase geht es um Aufgaben, die oft aufgeschoben werden – Küche aufräumen, Wäsche sortieren, kleinere Haushaltsprojekte. Statt Arbeitsteilung durch Standardrollen geht’s hier um echtes Teamwork. Das Ziel? Dinge gemeinsam erledigen, damit keiner allein die Last trägt.
  • Die zweite Stunde: Zeit für die Beziehung.
    Alles Digitale wird ausgeschaltet. Im Fokus stehen Gespräche, gemeinsame Spiele oder einfach Kuscheln. Rachel Higgins betont: „Diese Stunde ist für alles reserviert, was uns als Paar stärkt.“ Es geht nicht um große Gesten – der Fokus liegt auf alltäglicher, ehrlicher Verbindung.
  • Die dritte Stunde: Selfcare & Individualität.
    Jeder nutzt diese Zeit für sich. Ob Lesen, ein Bad nehmen, Gedanken sortieren oder einfach das eigene Hobby pflegen – diese Phase fördert das individuelle Wohlbefinden, das oft zu kurz kommt.

Warum das Modell online gefeiert wird – und wo Kritik ansetzt

Im Netz erhält das Konzept durchweg positive Resonanz. Viele sehen im Modell einen praktikablen Weg, Balance im Alltag zu schaffen. Kommentare wie „Endlich eine Methode, bei der niemand auf der Strecke bleibt“ häufen sich. Auch kinderlose Paare und sogenannte Dual Career Couples zeigen sich interessiert – vor allem wegen der klaren Struktur.

Doch es gibt auch kritische Stimmen. Einige Nutzer zweifeln an der Alltagstauglichkeit des Modells, vor allem bei sehr kleinen Kindern: „Klingt super, aber ich bin froh, wenn ich es schaffe, die Kinder ins Bett zu bringen“, schreibt eine Mutter. Higgins zeigt allerdings Verständnis und versichert: Auch bei ihr klappt nicht jeder Abend nach Plan. Drei- bis viermal pro Woche sei realistisch – und auch eine gekürzte Version mit 30 Minuten pro Block bringe positive Effekte. Denn: „Wichtiger ist das Bewusstsein – nicht die Stoppuhr“, sagt sie.

Impulse für mehr Nähe trotz Zeitdruck

Natürlich ist der 3-Stunden-Abend kein Allheilmittel, das für jede Beziehung passt. Und doch zeigt das Modell vor allem eines: Die bewusste Einteilung von Zeit, abgestimmt auf gemeinsame und individuelle Bedürfnisse, kann das Fundament jeder Beziehung stärken. Kein Perfektionismus, sondern Prioritäten – das ist die Botschaft.

Ob man das Modell genau übernimmt oder eigene Abwandlungen entwickelt – zentrale Elemente wie Verpflichtung zur Paarzeit, gemeinsame Verantwortung im Alltag und individuelle Freiheitsräume lassen sich leicht integrieren. Gerade in stressigen Lebensphasen können solche klar gegliederten Rituale den Unterschied machen.

Würdest du den 3-Stunden-Abend mit deinem Partner ausprobieren?

Vielleicht ist heute Abend ja der perfekte Moment, einfach mal damit zu beginnen – ganz ohne Druck, dafür mit Offenheit.

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