Aargauer bringt Transparenz ins EU-Abkommen mit smarter KI-Lösung

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Aargauer bringt Transparenz ins EU-Abkommen mit smarter KI-Lösung

KI aus dem Aargau macht komplexes EU-Abkommen verständlich

Ein 26-jähriger Aargauer, Nicola Richli, hat ein bemerkenswertes KI-gestütztes Tool entwickelt, das es ermöglicht, das komplizierte Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU auf einfache Weise zu verstehen. Das Abkommen umfasst rund 1900 Seiten – eine überwältigende Menge an Informationen, die für viele Bürgerinnen und Bürger schwer zugänglich sind. Mit seiner Lösung fördert Richli Transparenz und politische Teilhabe.

Politik verständlich machen statt Seiten wälzen

Die vielschichtigen Inhalte des EU-Abkommens schrecken viele Interessierte ab. Selbst Richli, als Software-Engineer und FDP-Mitglied aus Laufenburg technikaffin, fand es in seinem Arbeitsalltag schwierig, sich durch die Vertragsseiten zu kämpfen. Deshalb entwickelte er einen Chatbot namens „Rahmenabkommen-GPT“.

Dieser intelligente Bot beantwortet konkrete Fragen zum Abkommen – und verweist direkt auf die relevanten Passagen im Originaltext. Mit modernster Textanalyse filtert die KI zutreffende Inhalte heraus und liefert verlässliche Quellen gleich mit.

Viel Resonanz aus Politik und Bevölkerung

Ursprünglich als kleines Nebenprojekt gedacht, wurde sein Tool durch einen viralen Twitter-Post schnell bekannt. Über 23’000 Menschen sahen den Beitrag, und zahlreiche User nutzten das Tool direkt. Daraus entwickelte sich ein Open-Source-Projekt, das von der Online-Community aktiv weiterentwickelt wird.

Das Besondere: Die Nutzung ist absolut kostenlos. Für Richli ist das eine Grundvoraussetzung für demokratische Mitbestimmung. Sein Projekt findet Zuspruch über Parteigrenzen hinweg – bei Bürgern, in der Politik sowie in der Tech-Szene.

Technische Raffinesse für präzise Antworten

Schnell zeigte sich: Klassische KI-Modelle wie ChatGPT genügen nicht für politische Dokumente. Um die Genauigkeit zu erhöhen und Einflussnahme zu verhindern, ergänzte Richli sein System mit einer Vektordatenbank. Damit lassen sich relevante Abschnitte präzise extrahieren.

Ein weiterer wichtiger Schritt: Die KI darf keine Meinungen oder parteiische Aussagen treffen. Jede Antwort ist direkt mit einer Quellenangabe verknüpft. Dennoch bleibt Richli realistisch: Die Formulierung der Frage kann den Ton der KI-Antwort beeinflussen – ein bekanntes Phänomen bei generativen Modellen.

Hunderte Fragen täglich – von Familiennachzug bis Personenfreizügigkeit

Das System liefert mittlerweile Antworten auf rund 2000 gestellte Fragen. Besonders häufig drehen sich diese um Themen wie:

  • Familiennachzug
  • Personenfreizügigkeit
  • Einfluss des Europäischen Gerichtshofs
  • Dynamische Rechtsübernahme

Richli betont, dass die Antwortqualität trotz mancher wertender Fragestellungen weitgehend neutral und sachlich bleibt – ein Beweis für die solide technische Basis seines Chatbots.

Demokratie trifft Digitalisierung

Nicola Richli zeigt mit seinem „Rahmenabkommen-GPT“, welches Potenzial Künstliche Intelligenz bieten kann. Statt nur zur Effizienzsteigerung dient sie hier als digitaler Kompass durch die Welt der komplexen Politikdokumente.

Sein Projekt liefert einen Inspiration für moderne politische Bildung im digitalen Zeitalter: direkt, zugänglich und unvoreingenommen. Und das alles aus der Feder eines 26-Jährigen, der damit ein starkes Zeichen für eine transparente Demokratie im digitalen Raum setzt.

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