Tödlicher Gleitschirmunfall in Arosa: 60-Jähriger stürzt aus grosser Höhe

0
12

Tödlicher Gleitschirmunfall in Arosa: 60-Jähriger stürzt aus grosser Höhe

Arosa (GR) – Am Sonntagmittag ereignete sich am Weisshorngipfel in Arosa ein tragischer Unfall, der auf die Gefahren des Gleitschirmsports aufmerksam macht. Ein 60-jähriger Mann verlor bei einem Flug aus grosser Höhe sein Leben. Laut Angaben der Kantonspolizei Graubünden hob der erfahrene Pilot bei idealen Wetterbedingungen vom Weisshorngipfel ab, mit Zielrichtung Medergen/Langwies.

Zunächst verlief der Flug ruhig – der Mann kreiste mehrfach in niedriger Höhe um die Bergstation. Doch beim zweiten Umkreisungsmanöver traten offenbar gefährliche Turbulenzen auf. Teile des Gleitschirms kollabierten, was in der Fachsprache als «Klapper» bezeichnet wird. Infolgedessen stürzte der Pilot aus etwa 60 Metern Höhe unkontrolliert ab.

Trotz sofortiger Hilfe durch Augenzeugen sowie dem raschen Eintreffen der Rega-Crew konnte für den Verunfallten jede Hilfe zu spät. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.

Untersuchung zur Unfallursache

Die genaue Ursache des Zwischenfalls ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen werden durch die eidgenössischen Untersuchungsbehörden geleitet. Für die Untersuchung von Luftfahrtunfällen ist in der Schweiz die Bundesanwaltschaft zuständig. Die Kantonspolizei Graubünden führt die Ermittlungen vor Ort durch.

Dieses tragische Ereignis zeigt eindrücklich, wie schnell selbst bei Routineflügen gefährliche Situationen entstehen können.

Weiterer tödlicher Bergunfall in Wildhaus

Beinahe zur gleichen Zeit kam es im Kanton St. Gallen zu einem weiteren tödlichen Vorfall. Ein 48-jähriger Schweizer Kletterer verunglückte an der Schofbergwand bei Wildhaus tödlich. Der Mann war privat unterwegs, als eine Felsrippe unter ihm nachgab. In Folge stürzte er etliche Meter in die Tiefe.

Die Rega und die Alpine Rettung Ostschweiz waren rasch mit Helikopter und Spezialisten vor Ort, konnten jedoch nur noch den Tod des Kletterers feststellen. Auch in diesem Fall sind die genauen Umstände derzeit noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.

Psychologische Hilfe für Betroffene

Solche Erlebnisse hinterlassen oft tiefe seelische Spuren bei Beteiligten und Augenzeugen. In der Schweiz gibt es mehrere Hilfsangebote für Menschen in akuter Trauer oder psychischen Ausnahmesituationen:

  • Die Dargebotene Hand (Tel. 143)
  • Kirchliche Seelsorgeangebote
  • Spezialisierte Vereinigungen für trauernde Familien, Kinder und Jugendliche

Die Behörden rufen Betroffene dazu auf, sich nicht zu isolieren, sondern professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Sicherheitsaspekte im Flug- und Klettersport

Gleitschirmfliegen und Klettern bieten besondere Naturerlebnisse, bergen jedoch auch Risiken. Trotz Erfahrung und guter Ausrüstung können unvorhersehbare Faktoren wie plötzlich auftretende Turbulenzen oder Felsstürze schwerwiegende Folgen haben.

Experten empfehlen daher folgende Sicherheitsmassnahmen:

  1. Sorgfältige Einschätzung der aktuellen Wetterlage vor jedem Start
  2. Regelmässige Kontrolle der gesamten Ausrüstung
  3. Verzicht auf Touren oder Flüge bei Unsicherheit

Gerade in alpinem Gelände ist es wichtig, realistische Entscheidungen zu treffen und unnötige Risiken zu vermeiden. Der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Natur und Ausrüstung ist zentraler Bestandteil der Bergsportkultur in der Schweiz.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein