Street Parade Zürich: Mehr medizinische Notfälle und Festnahmen als im Vorjahr

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Street Parade Zürich: Mehr medizinische Notfälle und Festnahmen als im Vorjahr

Die diesjährige Street Parade in Zürich zog erneut eine riesige Menschenmenge an. Trotz des friedlichen Grundtons der Veranstaltung fiel besonders auf, dass sich sowohl die Anzahl medizinischer Notfälle als auch die Zahl der Festnahmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht haben. Diese Entwicklung ruft nach einer Überprüfung bestehender Sicherheits- und Präventionsmassnahmen.

Medizinische Versorgung: Deutlicher Anstieg der Einsätze

Gemäss Angaben von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) wurden insgesamt 757 Menschen medizinisch behandelt – ein signifikanter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders häufig traten folgende Probleme auf:

  • Schnitt- und Schürfwunden (199 Fälle)
  • Alkoholvergiftungen (159 Fälle)
  • Kopfschmerzen (34 Fälle)
  • Kreislaufprobleme (33 Fälle)
  • Hitzebedingte Erschöpfungen (14 Fälle)

54 Patientinnen und Patienten wurden zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht – eine Person davon war lebensbedrohlich verletzt. Zudem wurden 95 Personen in eine Notunterkunft gebracht. Weitere Vorfälle umfassten Verstauchungen, Prellungen sowie Insektenstiche.

79 Festnahmen & zwei Sexualdelikte gemeldet

Die Stadtpolizei Zürich führte während der Parade 79 Festnahmen durch. Die gemeldeten Delikte umfassten:

  • Diebstahl, insbesondere Taschendiebstähle
  • Drogenhandel
  • Verstösse gegen das Ausländerrecht
  • Körperverletzungen

Besorgniserregend waren zwei gemeldete Sexualdelikte, bei welchen Ermittlungen eingeleitet wurden. Zudem wurden zwei illegale Partys in den Stadtkreisen 5 und 9 aufgelöst.

Unter den Festgenommenen waren Personen aus elf verschiedenen Ländern. Nur neun davon haben ihren festen Wohnsitz in der Schweiz. Die übrigen stammten unter anderem aus Italien, Gambia, Algerien, Kolumbien, Chile, Ecuador, Rumänien, Portugal, Österreich, Brasilien und Bulgarien. Auch ein 16-Jähriger wurde in Polizeigewahrsam genommen.

Schwerer Unfall und Drogenfunde am Hauptbahnhof

Ein 20-jähriger Teilnehmer der Parade stürzte kurz vor Mitternacht aus etwa fünf Metern Höhe von einem Zugangsdach. Er erlitt Verletzungen am Rücken und an den Beinen. Die Ursache des Vorfalls bleibt unklar.

Am Zürcher Hauptbahnhof kam es zu einem koordinierten Einsatz der Kantonspolizei, der Transportpolizei sowie eines privaten Sicherheitsdienstes. Dabei wurden 31 Personen festgenommen. Die Gründe dafür waren:

  • Drogen- und Eigentumsdelikte
  • Illegaler Aufenthalt

Bei den Festgenommenen wurden unter anderem folgende Gegenstände beschlagnahmt:

  • Über 10 Gramm Kokain
  • Fünf Messer
  • Sonstige verbotene Gegenstände

Verkehrskontrollen und Führerausweisentzüge

Auch der Strassenverkehr unterlag verstärkten Kontrollen. In der Umgebung von Wallisellen, auf der Forch und der A1L wurden etwa 150 Fahrzeuge überprüft. Die Bilanz:

  1. Drei Anzeigen wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand
  2. Zwölf weitere Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz
  3. Zwei sofortige Führerausweisentzüge

Fazit: Sicherheitskonzept trotz Herausforderungen wirksam

Trotz der erhöhten Belastung zeigten sich Stadtpolizei und Schutz & Rettung mit dem Verlauf der Parade zufrieden. Das bestehende Sicherheitsdispositiv habe sich bewährt. Angesichts der steigenden Teilnehmerzahlen wird jedoch über weitere präventive Massnahmen nachgedacht. Dazu zählen:

  • Verstärkte Aufklärungskampagnen
  • Erhöhte medizinische Präsenz
  • Gezielte Prävention gegen Diebstahl und Alkoholmissbrauch

Die grösste Herausforderung bleibt, die Street Parade als sicheres, aber dennoch freies und ausgelassenes Event weiterzuführen.

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