Invasiver Hornissen-Alarm: Riesen-Nest in Baden entdeckt

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Invasiver Hornissen-Alarm: Riesen-Nest in Baden entdeckt

Alarmstufe Rot in Baden: In der Stadt Baden wurde ein besonders grosses Nest der invasiven Art Vespa velutina nigrithorax – besser bekannt als Asiatische Hornisse – entdeckt. Der Fund sorgt nicht nur bei Schädlingsbekämpfern für Unruhe, sondern alarmiert auch Imker und Naturschützer. Die aggressive Hornissenart stellt eine ernste Bedrohung für die einheimischen Ökosysteme dar und breitet sich in der Schweiz deutlich schneller aus als bisher angenommen.

Am Donnerstagmorgen wurde die Schädlingsbekämpfungsfirma Antex wegen eines vermuteten Wespennests an einem Wohnhaus gerufen. Doch was die Experten vor Ort vorfanden, übertraf alle Erwartungen: ein auffällig grosses, kugelförmiges Nest unter der Dachtraufe – typisch für die Asiatische Hornisse.

„In dieser Gegend habe ich noch nie ein solches Vorkommen gesehen“, erklärt Morris Horrer (31) von Antex. „Bisher waren Funde hauptsächlich auf das Wallis oder den Jura beschränkt. Dass jetzt auch Baden betroffen ist, zeigt, wie ernst die Lage ist.“

Die aktuelle Bestandsaufnahme zeigt: Die Anzahl bestätigter Vespa-velutina-Nester hat sich von 2024 auf 2025 fast verdreifacht. Neben stark betroffenen Kantonen wie Bern, Basel und Zürich zählt nun auch der Aargau zu den neuen Hotspots.

Gefahren für Biodiversität und Bienenhaltung

Die Asiatische Hornisse ist nicht nur grösser, sondern auch deutlich aggressiver gegenüber anderen Insektenarten. Besonders betroffen sind Honigbienen, die sie oft direkt vor den Stöcken jagt. Dadurch werden Bienenvölker erheblich geschwächt, was den Honigertrag und das gesamte Ökosystem gefährdet, da Bienen einen grossen Anteil unserer Nutzpflanzen bestäuben.

Hornissenspezialist Andi Roost erklärt: „Das Nest konnte zweifelsfrei anhand typischer Merkmale wie Form, Farbe und Standort identifiziert werden.“ Die rechtzeitige Entdeckung sei entscheidend, um die Ausbreitung der Art zu stoppen.

Bevölkerung spielt Schlüsselrolle im Kampf gegen die Art

Roost ruft die Bevölkerung zum Handeln auf:

  • Verdächtige Nester sofort melden
  • Niemals eigenständig entfernen
  • Fachkräfte informieren und Abstand halten

„Wir stehen an einem Wendepunkt“, so Roost weiter. Eine komplette Ausrottung sei kaum noch möglich, jedoch könne durch gezieltes Eingreifen eine massive Ausbreitung verhindert werden.

Eine Folge des globalen Artentransfers

Die starke Ausbreitung der Asiatischen Hornisse ist kein Zufall. Einschleppung durch internationale Warentransporte sowie klimatische Veränderungen fördern die Etablierung dieser Art in Gebieten ohne natürliche Feinde. Die Schweiz ist nun ebenfalls Teil dieses europaweiten Trends – mit teils dramatischen lokalen Folgen.

Die Behörden fordern nun eine enge Zusammenarbeit von Bevölkerung, Fachleuten und öffentlichen Stellen. Nur durch schnelle Meldungen neuer Nester können grössere ökologische und wirtschaftliche Schäden vermieden werden.

Fazit

Der Fund dieses riesigen Hornissennests in Baden zeigt deutlich: die Asiatische Hornisse ist längst kein entferntes Problem mehr – sie ist mitten unter uns. Wachsamkeit, Information und schnelles Eingreifen sind nun entscheidend, um die weitere Ausbreitung dieser invasiven Art aufzuhalten. Wer ein verdächtiges Nest entdeckt, sollte unbedingt die zuständigen Behörden kontaktieren.

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