Trump verlangt Rücktritt von Intel-Chef wegen China-Verbindungen – politische und wirtschaftliche Spannungen nehmen zu

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Trump fordert Ruecktritt von Intel-Chef wegen angeblicher China-Verbindungen

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat den sofortigen Ruecktritt des Intel-Chefs Lip-Bu Tan gefordert. Ausgeloest wurde die Kontroverse durch Anschuldigungen des republikanischen Senators Tom Cotton, der dem Topmanager Verbindungen zu chinesischen Institutionen vorwirft. Diese Entwicklungen bringen den weltweit bedeutenden Chipkonzern sowie das bereits fragile Gleichgewicht im Technologie-Wettstreit zwischen den USA und China unter weiteren Druck.

Lip-Bu Tan uebernahm im Maerz 2025 die Fuhrung von Intel. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt sorgte er fuer Aufsehen, als er das milliardenschwere Intel-Projekt in Magdeburg vorlaeufig auf Eis legte – ein Schritt, der auch in Deutschland fuer politische Diskussionen sorgte.

Die aktuellen Vorwuerfe zielen auf Tans fruehere Taetigkeit bei Cadence Design Systems ab. Laut Cotton soll das Unternehmen Technologien an eine chinesische Militaeruniversitaet sowie an staatsnahe Firmen geliefert haben. Zudem besitze Tan Beteiligungen an ueber einem Dutzend chinesischer Unternehmen, was laut Cotton einen deutlichen Interessenskonflikt darstelle – insbesondere in einem sicherheitsrelevanten Bereich wie der Halbleiterindustrie.

Der Senator forderte den Intel-Aufsichtsrat auf, bis Mitte August eine offizielle Stellungnahme abzugeben. Trump bezeichnete auf seiner Plattform „Truth Social“ die Situation als inakzeptabel: „Lip-Bu Tan muss sofort zuruecktreten. Es gibt keine Alternative.“ Er betonte, dass ein CEO mit engen China-Verbindungen in einer geopolitisch so sensiblen Branche hoechst problematisch sei.

Intel selbst reagierte zurueckhaltend. In einer kurzen Mitteilung hiess es, man bekenne sich weiterhin zu den nationalen Sicherheitszielen der USA. Der Konzern investiere massiv in den Ausbau seiner Standorte in den Vereinigten Staaten und stehe im regelmaessigen Austausch mit Regierungsstellen.

Der Zeitpunkt der Krise koennte fuer Intel kaum schlechter sein. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren spuerbar Marktanteile verloren – insbesondere im Bereich mobiler Chips und kuenstlicher Intelligenz. Wettbewerber wie Nvidia, Qualcomm und TSMC haengen Intel technologisch immer weiter ab.

Gleichzeitig zeigt der Fall Lip-Bu Tan, wie sehr politischer und wirtschaftlicher Druck in der Halbleiterindustrie miteinander verflochten sind. Die USA verfolgen – insbesondere unter Trump – eine zunehmend konfrontative Strategie gegenueber China, vor allem in kritischen Technologiebereichen wie der Chipproduktion und KI-Entwicklung.

Ob Tan weiterhin an der Spitze von Intel bleiben wird, ist ungewiss. Ein Ruecktritt haette weitreichende Folgen – nicht nur fuer das Unternehmen, sondern auch für die globale Technologiebranche und die internationale Wirtschaftsordnung.

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