Wie die Schweiz mit Quanteninnovationen zur nachhaltigen Zukunft beiträgt
Zürich – 09. September 2025 | Die Schweiz zählt heute zu den führenden Nationen beim Einsatz und bei der Weiterentwicklung von Quantentechnologien – einem Zukunftsfeld mit gewaltigem Potenzial. Neben bahnbrechender Rechenpower verspricht diese Technologie tiefgreifende Fortschritte in essenziellen Bereichen wie Energie, Chemie und Landwirtschaft – und zwar ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich relevant zugleich.
Das Jahr 2025 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie erklärt. Aus diesem Anlass hat unsere Redaktion mit Alexandra Beckstein gesprochen – CEO von QAI Ventures in Arlesheim und Vordenkerin, wenn es darum geht, quantentechnologische Ansätze in reale, nachhaltige Industrielösungen zu überführen.
Quantenpower für industrielle Nachhaltigkeit
Beckstein bringt es auf den Punkt: „Mit Quantencomputing lassen sich hochkomplexe Aufgaben lösen, für die klassische Rechner schlicht zu ineffizient sind. In der Praxis bedeutet das: neuartige Materialien, bessere Energiespeicher und ressourcenschonende chemische Verfahren.“
Ein konkretes Anwendungsfeld ist die Landwirtschaft: Der energieintensive Haber-Bosch-Prozess zur Ammoniakproduktion zählt zu den grössten industriellen CO₂-Emittenten weltweit. Mithilfe von Quantensimulationen lassen sich in Zukunft effizientere Katalysatoren entwickeln, welche diesen Prozess klimafreundlicher gestalten – ein echter Meilenstein für die grüne Chemie.
Im Bereich Energiespeicherung geht das Quantum-Startup Multiverse Computing neue Wege. Das von QAI Ventures unterstützte Unternehmen nutzt quantenbasierte Optimierungen, um Batteriesysteme intelligenter einzusetzen – besonders wichtig für ein robustes, nachhaltig betriebenes Stromnetz.
Quantensensorik – Präzision für eine saubere Zukunft
Neben Quantencomputern nimmt auch die Quantensensorik Fahrt auf. Diese neuartige Messtechnik ist in der Lage, physikalische Veränderungen mit bisher unerreichter Präzision zu erfassen. Beckstein erklärt: „Dank dieser Genauigkeit lassen sich Rohstoffe gezielt und umweltschonend erschliessen. Das spart nicht nur Kosten, sondern reduziert auch den ökologischen Fussabdruck in der Exploration.“
Schweizer Innovationskraft mit Nachholbedarf
Trotz des im internationalen Vergleich starken Know-hows steht die Schweiz vor strukturellen Herausforderungen:
- Fehlende industrielle Testplattformen
- Kapitalengpässe
- Abwanderung von Spezialistinnen und Spezialisten ins Ausland
Diese Faktoren bremsen das Innovationspotenzial aus.
Genau hier setzt QAI Ventures an: Mit einem gezielten Startup-Fördermodell, einem starken Netzwerk aus Industrieakteuren und Zugang zu modernster Hardware bringt das Unternehmen Ideen in die Umsetzung. „Entscheidend sind nicht nur gute Einfälle. Wichtig ist eine klare Roadmap zur Umsetzung – mit Nachhaltigkeit als Schlüsselkriterium“, so Beckstein.
Technologische Selbstbestimmung für die Schweiz
Die Vision ist klar: Die Schweiz braucht eine ausgeglichene Balance zwischen Forschung und praktischer Anwendung. Nur mit technologischer Souveränität kann sie künftig selbst entscheiden, mit welchen Partnern sie arbeitet und welche Innovationswege sie nachhaltig verfolgt.
„Wir fordern nicht Autarkie, sondern Gestaltungsfreiheit“, betont Beckstein. „Die Schweiz soll weiterhin offen und vernetzt agieren – aber aus einer Position technologischer Stärke heraus.“
Gelingt dieser Balanceakt, wird die Schweiz nicht nur im Forschungskosmos mitspielen, sondern eine führende Rolle in der globalen Weiterentwicklung nachhaltiger Quantenanwendungen einnehmen – als Innovationsmotor, der ökologische und wirtschaftliche Interessen zusammenführt.
Fazit: Quantenmechanik ist weit mehr als Theorie – sie wird zum Treiber einer neuen Generation nachhaltiger Technologie. Wenn Forschung, Unternehmertum und politische Weitsicht zusammenspielen, kann die Schweiz einen globalen Beitrag leisten: für Effizienz, Umweltfreundlichkeit und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit in einer neuen Ära technologischer Exzellenz.