Berner Forscher entwickeln Messinstrumente für neue NASA-Mission zur Erforschung des Weltraumwetters

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Berner Forscher entwickeln Messinstrumente für neue NASA-Mission zur Erforschung des Weltraumwetters

Die Universität Bern arbeitet gemeinsam mit der NASA an der Erforschung der Heliosphäre. Für die neue Mission „IMAP“ (Interstellar Mapping and Acceleration Probe) liefert das Berner Team zwei hochmoderne Messinstrumente – ein bedeutender Beitrag zur verbesserten Vorhersage des Weltraumwetters, das unser tägliches Leben beeinflussen kann.

IMAP-Mission: Ein Blick auf den Rand unseres Sonnensystems

Der Start der IMAP-Mission ist für den 23. September geplant. Die Sonde wird sich zu einem sogenannten Lagrange-Punkt begeben, etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, um von dort aus die Grenzregion der Heliosphäre zu untersuchen. Ziel ist es, das Zusammenspiel von Sonnenwind und interstellarer Materie besser zu verstehen.

Die Heliosphäre fungiert dabei wie ein natürlicher Schutzschild gegen kosmische Strahlung. Änderungen in der Sonnenaktivität können jedoch dieses Schutzsystem beeinflussen – mit möglichen Auswirkungen auf Satelliten, Kommunikationssysteme und das weltweite Stromnetz.

Spitzenforschung aus Bern

Die beiden Geräte aus Bern wurden vom Physikalischen Institut der Universität unter der Leitung von Prof. Peter Wurz entwickelt. Eines der Instrumente trägt den Namen „IMAP-Lo“ und wurde speziell entwickelt, um Teilchen mit geringer Energie zu messen. Diese Daten helfen, die chemische Zusammensetzung und Struktur jener Region zu analysieren, in der Sonnenwind auf interstellare Materie trifft.

Zur Entwicklung dieser Instrumente nutzten die Forscher modernste Testeinrichtungen. Besonders zum Einsatz kam die Infrastruktur MEFISTO, mit der extreme Bedingungen des Weltraums simuliert werden. So wird sichergestellt, dass die Geräte extrem robust und hochpräzise arbeiten – über einen langen Zeitraum hinweg.

Wichtige Ziele und Merkmale der IMAP-Mission

  • Erste direkte Kartierung der Wechselwirkungen zwischen Sonnenwind und interstellarer Materie
  • Tiefere Erkenntnisse über Ursprung und Verhalten kosmischer Strahlung
  • Verbesserte Vorhersage des Weltraumwetters und seiner Auswirkungen auf die Erde
  • Internationale Zusammenarbeit unter Leitung der Princeton University
  • Zentrale Rolle der Schweiz durch Hightech-Entwicklung aus Bern
  • Längerfristige Beiträge zur Sicherheit künftiger interplanetarer Missionen

Schweizer Beteiligung mit Tradition

Die IMAP-Mission reiht sich in eine lange Reihe erfolgreicher Schweizer Beiträge zu internationalen Raumfahrtprojekten ein. Die Universität Bern war bereits an Vorhaben wie dem Solar Orbiter und dem Solar Wind Composition Experiment maßgeblich beteiligt. Die wissenschaftliche Kompetenz aus der Schweiz ist auch für künftige Projekte von zentraler Bedeutung.

Mehr als Theorie: Reale Anwendungen

Auch wenn in der Heliosphäre kein Leben zu erwarten ist, ermöglicht die Mission wichtige Erkenntnisse zum Schutz der Erde vor kosmischen Einflüssen. Damit richtet sich der Fokus weniger auf die Suche nach Leben im All, sondern auf die Wahrung einer sicheren Zukunft in einer immer stärker vernetzten technologischen Welt.

Die Zusammenarbeit zwischen Bern und der NASA liefert nicht nur Grundlagenforschung – sie begegnet auch aktuellen Herausforderungen, etwa dem Schutz kritischer Infrastrukturen und der Sicherheit bei zukünftigen Raumfahrtmissionen.

Die Schweizer Beteiligung unterstreicht erneut: Forschung aus Bern ist ein unverzichtbares Element der internationalen Raumfahrt.

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