Blaufärbender Selbstverteidigungsspray sorgt für Diskussionen in Europa

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Blaufärbender Selbstverteidigungsspray sorgt für Diskussionen in Europa

Ein neuartiges Mittel zur Selbstverteidigung wird derzeit in mehreren europäischen Ländern, besonders in den Niederlanden, intensiv diskutiert. Es handelt sich um einen Spray, der nicht durch Schmerz wirkt, sondern durch eine optische Markierung – eine blaue Farbe, die auf dem Körper des Angreifers bis zu drei Tage sichtbar bleibt. Dieser sogenannte „Schlumpf-Spray“ erzeugt zudem einen Schaum, der kurzfristig die Sicht einschränkt.

Der Auslöser des Interesses war ein tragischer Fall in Amsterdam: Eine 17-jährige Jugendliche kam ums Leben, was zu einer öffentlichen Debatte über die Sicherheit im Alltag führte. In der Folge wurde eine verstärkte Nachfrage nach effektiven und legalen Alternativen zur Selbstverteidigung laut.

Der blaufärbende Spray gilt als mögliche Alternative zu Pfefferspray, das in vielen Ländern reglementiert oder verboten ist. Im Gegensatz dazu zielt der „Schlumpf-Spray“ nicht auf physische Schmerzen, sondern auf Deeskalation und Identifizierbarkeit der Täter ab – durch auffällige Farbmarkierungen, die beispielsweise durch Kameras oder Zeugen erkannt werden können.

Die öffentliche Diskussion zeigt sich auch in den sozialen Medien und politischen Kreisen sehr lebhaft:

  • Befürworter loben die einfache Anwendung und sehen darin eine gewaltfreie Möglichkeit zur Verteidigung, vor allem für Frauen und Jugendliche.
  • Kritiker hingegen bezweifeln die tatsächliche Wirkung in gefährlichen Situationen und warnen vor einer trügerischen Sicherheit sowie rechtlichen Unsicherheiten – etwa beim unbeabsichtigten Treffen Unbeteiligter.

Auch in der Schweiz wächst das Interesse am blauen Spray. Während traditionelle Pfeffersprays dem strengen Waffenrecht unterliegen, bewegt sich der „Schlumpf-Spray“ bislang in einer rechtlichen Grauzone, da er keine Verletzungen verursacht und rein markierend wirkt. Erste Diskussionen zur rechtlichen Einordnung laufen bereits.

Ob der Spray langfristig in der Schweiz als Teil persönlicher Sicherheitsstrategien etabliert wird, ist offen. Klar ist jedoch: Der Wunsch nach nicht-tödlichen und einfachen Selbstschutzmöglichkeiten ist europaweit stark spürbar.

Empfehlung: Wer herkömmliche Abwehrmittel bisher gemieden hat, könnte im blauen Spray eine zugängliche Einstiegsmöglichkeit finden. Dennoch gilt: Vor der Nutzung sollte man sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen im jeweiligen Land informieren – idealerweise im Rahmen eines Selbstschutztrainings.

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