Das US Open Herrenfinale zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch politisch aufgeladen. Besonders ins Auge fiel der Auftritt von Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, der auf Einladung von Rolex anwesend war – ein Schritt, der als wirtschaftliches Kalkül gewertet wird.
Rolex setzt auf diskrete Einflussnahme
Rolex ist nicht nur Sponsor des Grand-Slam-Turniers, sondern unterhält auch eine exklusive VIP-Suite im Arthur-Ashe-Stadium. Diese Umgebung bietet eine ideale Plattform für diplomatische Gespräche bei sportlicher Kulisse. Die Einladung Trumps wird von Branchenkennern als gezieltes Signal verstanden, mit dem der Uhrenhersteller seinen Einfluss auf politische Entscheidungsträger geltend machen will. Hintergrund ist der Importzoll von 39 Prozent auf Schweizer Uhren in den USA.
Zölle bedrohen Schweizer Uhrenindustrie
Der hohe Zoll stellt ein ernstes Problem für die Schweizer Uhrenbranche dar. Besonders Uhren im mittleren Preissegment unter 10’000 Franken sind betroffen, aber selbst Luxusmarken spüren laut Experten die Auswirkungen. Yves Bugmann vom Verband der Schweizer Uhrenindustrie betont:
„Die Schweiz erhebt keine Zölle auf US-Produkte. Insofern ist dieser Zoll weder fair noch nachvollziehbar.“
Dennoch bleibt der US-Markt für Schweizer Hersteller unverzichtbar – kein anderes Land kauft mehr Schweizer Uhren.
US Open als Schauplatz internationaler Wirtschaftspolitik
Der Abend des Finalspiels zeichnete sich nicht nur durch Sport, sondern auch durch erhöhte Sicherheitsstufen aus – ein direktes Resultat der Präsenz Trumps. Medienvertreter und das Publikum mussten sich strengeren Kontrollen unterziehen, um die Sicherheit der über 22’000 Besuchenden zu gewährleisten.
Trump, der bereits zwischen 1987 und 2014 regelmäßig bei den US Open zu Gast war, nutzte den Rahmen diesmal vermutlich auch für politisch motivierte Gespräche. Dies unterstreicht, wie sehr sich Sport, Wirtschaft und Politik inzwischen vermischen.
Sportler bleiben fokussiert
Die Finalisten blieben angesichts des politischen Schattens auf das Turnier professionell. Carlos Alcaraz sagte:
„Ich will gar nicht daran denken – ich wäre sonst zu nervös. Aber klar, es ist gut für unseren Sport.“
Auch Jannik Sinner zeigte sich gelassen:
„Ich glaube, dass Berühmtheiten wie er den Spielern ein gutes Gefühl geben.“
Ob das US Open 2025 vor allem wegen seiner sportlichen Höhepunkte oder seiner politischen Dimension in Erinnerung bleibt, bleibt abzuwarten. Sicher aber ist: Selbst ein Tennismatch kann zur Bühne internationaler Wirtschaftsdiplomatie werden – und eine Luxusuhr weit mehr als nur ein stilvolles Accessoire darstellen.