Assistenzhündin rettet junge Frau bei gesundheitlichen Notfällen – ein Kampf um finanzielle Hilfe

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Assistenzhündin Maily rettet Alinas Leben – und braucht selbst Hilfe

Alina Thomet (23) lebt mit einer psychischen Erkrankung, die ihren Alltag schwer beeinträchtigt. Doch sie ist nicht allein: Ihre Labradorhündin Maily begleitet sie als ausgebildete Assistenzhündin – und gibt ihr Sicherheit, Stabilität und das Gefühl, nicht wertlos zu sein. Allerdings sind die Ausbildungs- und Unterhaltskosten immens, weshalb Alina auf Hilfe angewiesen ist.

Hilfe auf vier Pfoten

Maily ist weit mehr als nur ein Haustier. Sie erkennt frühzeitig Anfälle, legt sich schützend auf Alina, um sie zu stabilisieren, leckt ihr Gesicht ab, bringt ein Notfalltäschchen oder löst über ein Signalgerät Alarm aus. „Ohne Maily schaffe ich meinen Alltag kaum“, sagt Alina, die an einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sowie an dissoziativen Krampfanfällen leidet.

Die Anfälle treten ohne Vorwarnung auf – zu Hause, in der Strassenbahn oder auf offener Strasse. Oft verliert Alina dabei das Bewusstsein und wacht im Krankenhaus auf, ohne zu wissen, wie sie dorthin kam. Eine ständige Unsicherheit begleitet sie – und jeder Tag birgt ein Risiko.

Eine besondere Verbindung

Schon bei ihrem ersten Zusammentreffen war das Band zwischen Alina und Maily spürbar. „Sie setzte sich sofort auf meinen Schoss – da wusste ich: Sie gehört zu mir“, erinnert sich Alina. Von da an wurden sie unzertrennlich.

Maily hilft Alina nicht nur medizinisch, sondern gibt ihrem Leben auch neue Struktur. Sie motiviert sie, das Haus zu verlassen und schenkt ihr das Gefühl von Freiheit und Sicherheit.

Hohe Kosten – kaum staatliche Unterstützung

Die Ausbildung eines Assistenzhundes ist mit viel Aufwand und hohen Ausgaben verbunden:

  • Trainingsstunden kosten fast 150 Franken pro Einheit
  • Hinzu kommen Seminare, tierärztliche Versorgung und Spezialzubehör
  • Die staatliche Unterstützung in diesem Bereich ist minimal bis nicht vorhanden

Alina hat über Spenden knapp 10.000 Franken gesammelt – ein wichtiger Schritt, aber noch nicht genug. Damit Maily alle nötigen Fähigkeiten erlernen kann, werden insgesamt rund 15.000 Franken benötigt. „Alles geht in Mailys Ausbildung – denn sie rettet mir das Leben“, betont Alina.

Einmal im Monat besucht eine spezialisierte Hundetrainerin das Team. In intensiven Einheiten wird Maily trainiert, Notfälle zu erkennen, zu reagieren und Alina durch Alltagssituationen zu begleiten.

„Maily gibt mir Hoffnung und ein Ziel“

Heute lebt Alina in einem betreuten Wohnprojekt im Basler Stadtteil Kleinhüningen. Die professionelle Unterstützung dort hilft ihr enorm. Ihre Ziele sind klar: Sie möchte eines Tages selbstständig wohnen und Sozialpädagogin werden.

Neben verschiedensten Therapien – von Psychotherapie über Ergotherapie bis zur Traumatherapie – bleibt Maily ihr wichtigster Halt. „Sie zeigt mir, dass ich wertvoll bin – jeden einzelnen Tag“, sagt Alina.

Ein Appell an die Gesellschaft

Mit dem Teilen ihrer Geschichte möchte Alina ein Bewusstsein schaffen für die Realität vieler Menschen mit psychischen Erkrankungen und den unschätzbaren Wert von Assistenzhunden. „Diese Tiere sind keine Luxusbegleiter – sie retten Leben“, erklärt sie. Sie hofft auf mehr politische und gesellschaftliche Unterstützung.

Eine besonders emotionale Spende kam von ihrer ehemaligen Lehrerin – und viele weitere aufmunternde Nachrichten aus der ganzen Schweiz stärken sie zusätzlich. „Ich fühle mich gesehen“, sagt Alina dankbar.

Fazit

Für Alina ist Assistenzhündin Maily kein Haustier – sie ist Lebensretterin, Motivatorin und ständige Begleiterin. Doch die finanzielle Last der Ausbildung ist hoch. Maily hat bereits vieles gelernt – doch für eine vollständige Ausbildung fehlt noch ein Stück Weg.

Alinas Geschichte zeigt, wie Tiere Leben verändern und retten können. Es ist an der Zeit, diesen Einsatz stärker anzuerkennen und Menschen wie Alina echte Unterstützung zu geben. Denn auch sie möchte eines Tages anderen helfen – mit Maily an ihrer Seite.

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