Mit Herz statt PS: Günstige Autos sorgen für Rennstrecken-Highlight
Auf der Rennstrecke Anneau du Rhin im Elsass, wo üblicherweise PS-starke Supersportwagen wie der Porsche 911 GT3 RS oder der Maserati MC20 das Geschehen dominieren, sorgten diesmal zwei unscheinbare Fahrzeuge für Aufsehen. Ein Mitsubishi Colt von 2007 und ein Audi A3 verwandelten sich durch Leidenschaft und Technik in ernsthafte Rennmaschinen – für gerade einmal einen Bruchteil des üblichen Motorsportbudgets.
Vom Schrottplatz zur Rennstrecke
Der 19-jährige Silvan Schmid erfüllte sich zusammen mit Michael Schellhaas von der PS-Cartech AG einen Traum. Sie machten aus einem alten Mitsubishi Colt, ursprünglich für 300 Franken gekauft, ein echtes Tracktool. Ihre Maßnahmen:
- Neue Bremsen
- Sportliches Fahrwerk
- Frische Rennreifen
- Detalillierte Eigenarbeit
Das Ergebnis war ein Fahrzeug mit 150 PS und einer großartigen Kurvendynamik – Gesamtkosten: gerade mal 1700 Franken.
„Es geht nicht darum, ob dein Wagen 1700 oder 100.000 Franken kostet – entscheidend ist der Spass auf der Strecke“, so Schellhaas.
Der Audi A3: Ein technisches Meisterwerk
Pedro Campos aus Oetwil trat mit seinem bei null aufgebauten Audi A3 an. Zusammen mit seinem Kumpel Daniel Sem verwandelte er den Wagen in einen 240 PS starken Straßenrenner mit folgenden Upgrades:
- Leistungssteigerung durch neues Steuergerät
- Rennreifen
- Eigengefertigte Bauteile
Die Investition: rund 3000 Franken – und kein Gedanke mehr an den Einsatz auf öffentlichen Straßen.
Das Rennen: Technik gegen Technik
Der Start verlief spannend: Pedro zog mit der höheren Leistung seines A3 davon. Doch Silvan konterte clever mit feinem Handling und zeigte, wie effektiv gute Technik auch mit wenig Budget sein kann. Dann der überraschende Moment: Ein technischer Defekt stoppte Pedros Audi. Silvan gewann das Rennen, doch der wahre Sieg war die gelebte Leidenschaft beider Teams.
Pedro nahm es sportlich: „Es war trotzdem ein geiler Tag. Ich bin nächstes Mal definitiv wieder dabei.“ Silvan ergänzte: „Ich komm auch – und mein Auto läuft immer noch wie ne Eins.“
Fazit: Mehr Herz als PS
Dieses Duell zeigte eindrücklich: Man braucht keinen Ferrari oder ein sechsstelliger Kontostand, um auf der Rennstrecke zu glänzen. Was zählt, sind:
- Technikverständnis
- Leidenschaft
- Mut zum Selbermachen
Trackdays wie dieser beweisen: Racing lebt vom Enthusiasmus – nicht vom Preisschild.
Würdest du beim nächsten Trackday auch lieber im umgebauten Alltagsauto statt im Luxuswagen starten? Die Strecke wartet – und vielleicht auch dein ganz persönlicher Schraubertraum.