Film über Sterbehilfe gibt der Schweiz ein neues Image
Ein Film, der provoziert und zum Nachdenken anregt
Die britische Schauspielerin Florence Hunt, bekannt aus der Netflix-Serie „Bridgerton“, hat kürzlich die Dreharbeiten zu ihrem neuesten Film „Butterfly Stroke“ in Zürich abgeschlossen. Der Film greift das gesellschaftlich und ethisch herausfordernde Thema der ärztlich assistierten Sterbehilfe in der Schweiz auf und zeigt, wie diese Thematik das internationale Bild der Schweiz neu prägt.
Unter der Regie von Denis Rabaglia spielt Hunt eine junge Frau, deren Grossmutter den legalen Weg der Freitodbegleitung in Anspruch nehmen möchte. Es entsteht ein intensives, emotionales Familiendrama – der Kinostart ist für 2026 geplant.
Schulunterricht als Ursprung der Auseinandersetzung
Florence Hunt kam bereits im britischen Religionsunterricht mit dem Schweizer Modell der assistierten Sterbehilfe in Kontakt. Ihre Aussage: „Ich befürworte die Praxis aus moralischer Sicht“, unterstreicht ihre ethische Auseinandersetzung mit dem Thema. Für die Dreharbeiten verbrachte sie mehrere Wochen in der Schweiz – inklusive Szenen mit symbolischem Tiefgang, wie einem Sprung in den Zürichsee.
Drama mit Tiefgang & gesellschaftlicher Relevanz
Regisseur Denis Rabaglia ist für seinen subtilen Zugang zu sozialen Tabus bekannt. Mit „Butterfly Stroke“ gelingt ihm ein Werk, das sich mit dem Tod nicht als Ende, sondern als bewusste Entscheidung auseinandersetzt. Der Film verzichtet bewusst auf Moralpredigten, setzt dafür auf intime Nähe, feinen Humor und emotionale Wahrhaftigkeit.
Was als individuelles Familiendrama beginnt, entfaltet sich zu einer Reflexion über gesellschaftliche Werthaltungen, persönliche Freiheiten und Fragen nach einem „guten Tod“.
Die Schweiz im Wandel ihres Images
Traditionell wurde die Schweiz mit Natur, Neutralität und Banken verbunden. Doch gesellschaftspolitisch rückt immer häufiger ihre liberale Gesetzgebung zur Sterbehilfe in den Vordergrund. Diese progressive Haltung macht sie in den Augen vieler zum Vorbild für Menschlichkeit und Autonomie.
Gleichzeitig treten dadurch auch kontroverse Diskussionen auf, etwa um den sogenannten Sterbetourismus. Trotz aller Kritik: Die Schweiz nimmt international eine Vorreiterrolle in rechtlicher und ethischer Hinsicht ein, was über die Landesgrenzen hinaus Debatten beeinflusst – insbesondere in der EU.
Florence Hunts persönliche Perspektive
Hunt zeigt sich persönlich stark mit dem Thema verbunden: „Es geht nicht um einfache Entscheidungen – es ist extrem komplex“. Auch familiäre Momente, wie der Besuch ihrer Schwester während der Dreharbeiten, verstärkten laut ihr das emotionale Verständnis gegenüber dem Land und dem Thema.
Der Film illustriert, dass Sterbehilfe kein isolierter Akt ist, sondern tief eingebettet in zwischenmenschliche Beziehungen, Fürsorge und emotionale Herausforderungen.
Kinostart & gesellschaftliches Echo
„Butterfly Stroke“ soll Ende 2026 in die Kinos kommen. Sowohl Regisseur Rabaglia als auch Florence Hunt sind überzeugt, dass der Film Diskussionen anstossen wird – als feinfühliger Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Tod als bewusste Entscheidung und als Spiegelbild unserer sozialen Verflechtungen.
Wichtige Kontakte bei suizidalen Gedanken
Falls du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, gibt es in der Schweiz zahlreiche Anlaufstellen:
- Dargebotene Hand: Tel. 143
- Pro Juventute: Tel. 147
- Pro Mente Sana: Tel. 0848 800 858
- Seelsorgeangebote der christlichen, muslimischen und jüdischen Gemeinden
„Butterfly Stroke“ gibt keinen endgültigen Antworten, aber der Film zeigt: Es braucht Mut, Fragen zu stellen – und Menschlichkeit, um zuzuhören.