Gesetzesänderungen und Neuerungen ab September: Was sich in der Schweiz ändert
Mit dem Start in den September treten in der Schweiz zahlreiche gesetzliche Änderungen in Kraft, die verschiedene Lebensbereiche berühren – vom täglichen Einkauf über die Mobilität bis hin zur Digitalisierung und dem Umweltschutz. Einige Massnahmen folgen EU-Richtlinien, andere setzen nationale Schwerpunkte. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen.
Zusätzlicher Sonntagsverkauf im Aargau
Im Kanton Aargau dürfen Gemeinden künftig einen dritten verkaufsfreien Sonntag im Jahr festlegen – ganz ohne Bewilligung. Bisher waren nur zwei Adventssonntage erlaubt. Wichtig: Der neue Verkaufssonntag darf nicht mit einem Feiertag oder einem weiteren Adventssonntag zusammenfallen und muss mindestens neun Monate im Voraus angekündigt werden.
Verkaufsverbot für ineffiziente Leuchtmittel
Ab dem 1. September dürfen bestimmte Leuchtmittel nicht mehr verkauft werden. Dazu zählen:
- T8-Leuchtstoffröhren
- Halogenlampen-Typen G4, GY6.35 und G9
Ziel ist die Steigerung der Energieeffizienz – entsprechend den Ökodesign-Vorgaben der EU. Bereits gekaufte Produkte dürfen weiterverwendet werden.
Nagellack ohne TPO: Kosmetikhersteller müssen handeln
Der Stoff TPO (Trimethylbenzoyl Diphenylphosphine Oxide) darf ab dem 1. September in der Schweiz nicht mehr in Nagellacken enthalten sein. Der Stoff steht unter Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein. Daher folgt die Schweiz einer EU-Verordnung. Hersteller sollten ihre Formulierungen jetzt dringend anpassen.
Direktverbindung mit der S15 nach Chur – Neue Perspektive für Tourismus
Die SBB testet im September vier Wochenenden lang eine Direktverbindung der Linie S15 von Uster nach Chur. Die Fahrzeiten:
- Abfahrten: Samstag und Sonntag um 06:54 und 07:54 Uhr
- Rückfahrten: Samstag und Sonntag um 16:23 und 17:23 Uhr
Haltepunkte: Pfäffikon, Sargans und Landquart. Damit sollen touristische Potenziale direkter Zugverbindungen ermittelt werden.
Bauarbeiten sorgen für Streckensperrungen bei der SBB
Wegen Bauarbeiten kommt es im September zu Einschränkungen im Bahnverkehr:
- Lenzburg–Rupperswil: 6.–9. und 20.–23. September, Auswirkungen auf Verbindung Zürich–Bern
- Fribourg–Lausanne: Eingeschränkter Verkehr vom 5.–8. September
- Internationale Züge nach Mailand: Umleitungen bis zum 14. September
Empfehlung: Frühzeitig Alternativen prüfen und auf Ersatzbusse ausweichen.
Nachtsperrung des Gotthard-Strassentunnels
Der Gotthardtunnel wird zwischen dem 8.–12. und dem 15.–19. September jeweils nachts von 20:00 bis 05:00 Uhr gesperrt. Eine Umleitung über den Gotthardpass wird empfohlen. Auch Transporteure sollten die zusätzlichen Fahrzeiten einkalkulieren.
Spotify erhöht Preise – Auswirkungen für die Schweiz offen
In der Eurozone steigt der Preis für ein Einzelabo von Spotify auf 11.99 Euro. In der Schweiz kostet der Dienst derzeit 13.95 Franken. Ob eine Preisanpassung folgt, ist noch unklar. Nutzer sollten ihre Kontoeinstellungen beobachten.
Swiss fliegt Tel Aviv wieder an
Ab dem 25. September nimmt Swiss die Flugverbindung zwischen Zürich und Tel Aviv wieder auf – früher als ursprünglich angekündigt. Die Strecke war wegen Sicherheitsbedenken im Nahen Osten unterbrochen. Die Wiederaufnahme zeigt ein Zeichen der Stabilität im internationalen Luftverkehr.
Automatisierte Durchfahrtskontrollen in Birsfelden (BL)
Die Gemeinde Birsfelden ersetzt ab dem 1. September manuelle Verkehrskontrollen durch ein automatisiertes Kontrollsystem. Wer ohne Genehmigung bestimmte Strassen befährt, riskiert eine Busse von 100 Franken. Ziel ist eine effizientere Verkehrsüberwachung.
E-Voting in Davos wird Realität
Am 28. September startet die Gemeinde Davos mit E-Voting. Bürgerinnen und Bürger müssen sich zuvor registrieren und können dann online abstimmen. Damit schliesst sich Davos anderen digital fortschrittlichen Gemeinden an.
Schalldämpfer für Jäger im Aargau erlaubt
Ab sofort dürfen Jäger im Kanton Aargau Schalldämpfer bei der Jagd verwenden. Die Massnahme zielt auf den gesundheitlichen Schutz von Jagdhunden ab, die durch den Lärm belastet werden. Eine behördliche Bewilligung ist dabei Pflicht.
Fazit
Die gesetzlichen Änderungen ab September zeigen die Vielseitigkeit der Schweizer Politik: Sie reichen vom Umweltschutz über Konsumentenschutz bis zu digitaler Innovation. Bürger und Unternehmen sind gefragt, sich rechtzeitig über Neuerungen zu informieren und entsprechende Schritte zu setzen.