Wie man Mobbing in Schule und Beruf wirksam begegnet

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Wie man Mobbing in Schule und Beruf wirksam begegnet

ZÜRICH – Mobbing ist in der Schweiz weiterhin ein ernstes Thema – sowohl im schulischen Umfeld als auch in der Arbeitswelt. Betroffene fühlen sich oft hilflos und allein. Der gesellschaftliche Druck steigt, mehr über Mobbing aufzuklären und konkrete Massnahmen umzusetzen. Fachleute fordern deshalb gezielte Prävention und leicht zugängliche Unterstützungsangebote.

Laut aktuellen Studien haben rund acht Prozent der Berufstätigen in der Schweiz Mobbing am Arbeitsplatz erfahren. Besonders problematisch wird es, wenn das Mobbing von Führungskräften ausgeht. Stephan Siegfried, Co-Leiter der Diversity Academy, erläutert: „Diese Personen wirken nach aussen charismatisch und professionell, doch intern schaffen sie gezielt ein Klima der Angst.“

Die Auswirkungen sind erheblich: Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Miteinander zurück, kündigen oder erkranken – was nicht nur die einzelne Person, sondern auch die Unternehmenskultur und Produktivität stark negativ beeinflusst.

Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen: Mobbing ist in Schulen weit verbreitet. Alarmierend ist, dass Eltern oft erst dann informiert werden, wenn psychosomatische Symptome oder Schulverweigerung auftreten. Psychische Belastungen zeigen sich zunächst subtil, können jedoch langfristige Schäden hinterlassen.

Was hilft gegen Mobbing?

Ein starkes soziales Umfeld ist entscheidend. Kinder und Jugendliche brauchen zuverlässige Bezugspersonen – Menschen, die hinhören und handeln. Lehrpersonen, Eltern und Mitschülerinnen tragen dabei gemeinsam Verantwortung. Prävention beginnt mit einer offenen Kommunikation und einem respektvollen Schulklima, das auf Inklusion basiert.

Auch Arbeitgebende haben eine Verantwortung:

  • Klare Richtlinien zum Umgang mit Mobbing
  • Interne und externe Anlaufstellen
  • Regelmässige Schulungen für Führungskräfte und Teams

Solche Massnahmen fördern das Bewusstsein für Warnsignale und ein gesundes Miteinander am Arbeitsplatz.

Was tun, wenn du betroffen bist?

  1. Sprich Konflikte früh an – möglichst sachlich und dokumentiert.
  2. Wende dich an eine Vertrauensperson oder externe Beratung.
  3. Hab keine Angst, Hilfe in Anspruch zu nehmen – sie ist vertraulich und professionell.

Wichtige Anlaufstellen in der Schweiz:

  • Pro Juventute: Hilfe für Kinder & Jugendliche – Tel. 147
  • Elternberatung: Tel. 058 261 61 61
  • Dargebotene Hand: Emotionale Unterstützung für alle – Tel. 143
  • Fachstellen für Schulen, Eltern und Berufstätige – lokal oder national, teilweise kostenpflichtig

Mobbing ist kein persönliches Versagen, sondern ein strukturelles Problem, das jede und jeden treffen kann. Entscheidend ist, dass wir gemeinsam hinschauen und nicht schweigen. Nur so kann ein respektvolles Lern- und Arbeitsumfeld entstehen.

Jetzt mitentscheiden: Wie sollten Schulen und Unternehmen auf Mobbing reagieren? Hast du selbst Erfahrungen gemacht? Teile deine Meinung – gemeinsam können wir echte Veränderungen erreichen.

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