Unfall in Staad (SG): Fleischabfälle sorgen für Chaos auf Zugstrecke
STAAD (SG) – Ein ungewöhnlicher Zwischenfall sorgte am Donnerstagabend im ostschweizerischen Staad (Kanton St. Gallen) für Aufsehen: Ein Lastwagen mit Fleischabfällen kippte seitlich von der Strasse auf ein angrenzendes Bahngleis. Der Zugverkehr zwischen Rorschach und Rheineck kam dadurch komplett zum Erliegen.
Die stinkende Ladung verteilte sich über weite Teile der Gleisanlage, sodass neben der Bergung des Fahrzeugs auch eine umfangreiche Reinigung notwendig wurde. Die daraus resultierende Unterbrechung ist besonders für Pendler ärgerlich und bringt den regionalen Fahrplan ordentlich durcheinander.
Sperrung dauert voraussichtlich bis 20 Uhr
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) gaben bekannt, dass die Strecke vermutlich erst am Abend wieder freigegeben werden kann. Folgende Linien sind betroffen:
- EC (EuroCity)
- IR13 (InterRegio)
- RE (RegioExpress)
- S-Bahn-Linien: S2, S4, S5, S7
Reisende müssen derzeit mit Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen rechnen. Als Übergangslösung kommen Ersatzbusse zwischen Rorschach und Rheineck zum Einsatz. Fahrgästen wird empfohlen, die SBB-App oder Online-Fahrpläne regelmässig zu überprüfen.
Bergung unter schwierigen Bedingungen
Die Bergung des umgestürzten LKW erfordert den Einsatz von spezialisierten Maschinen. Zusätzlich müssen grosse Mengen an tierischen Abfällen entfernt und die Gleisanlagen dekontaminiert werden. Eine darauf spezialisierte Firma wurde kurzfristig mit der Reinigung beauftragt.
Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigte, dass erschwerte Bedingungen durch Kadaverreste und deren Rückstände einen sicheren Bahnbetrieb derzeit unmöglich machen. Zwar ist der Strassenverkehr nicht betroffen, jedoch berichten Anwohner vom intensiven Geruch verwesender Fleischabfälle in der Umgebung.
Ursache des Unfalls noch unklar
Der Fahrer des LKW kam mit dem Schrecken davon und wurde bereits von der Polizei befragt. Derzeit wird vermutet, dass der Unfall ohne Fremdeinwirkung geschah, doch die Ermittlungen zur genauen Ursache sind noch nicht abgeschlossen. Möglich sind sowohl menschliches Versagen als auch technische Probleme.
Die Behörden prüfen aktuell, ob in solchen Mischzonen zwischen Schiene und Strasse künftig weitere Sicherheitsmassnahmen notwendig sind.
Folgen für Region und Verkehr
Für die Region stellt der Vorfall ein ernstes Problem dar. Die Bahnstrecke gehört zu den vielgenutzten Verbindungen für Pendler, weshalb die Auswirkungen in Fahrplänen und Alltagsroutinen spürbar sein werden. Gleichzeitig könnte der Unfall politische Diskussionen über Sicherheit von Verkehrsknotenpunkten und Notfallmanagement bei Gefahrguttransporten neu entfachen.
Fazit: Eine ordentliche Portion Geduld wird momentan allen Reisenden abverlangt – und die öffentliche Debatte über Infrastruktur-Sicherheit entlang stark frequentierter Strecken dürfte erst am Anfang stehen.