Heimliches Online-Shopping: Schweizer verbergen Käufe von Fast Food und Erotikartikeln

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Heimliches Online-Shopping: Schweizerinnen verbergen Käufe von Fast Food und Erotikartikeln

Zürich – Eine neue Umfrage des Online-Händlers Digitec Galaxus liefert spannende Einblicke in unser Konsumverhalten. Besonders auffällig: Immer mehr Menschen in der Schweiz kaufen bestimmte Produkte im Internet heimlich – allen voran Erotikartikel und Fast Food. Der Grund? Viele wollen unangenehmen Gesprächen mit dem Partner oder der Familie aus dem Weg gehen.

Diskretion beim Online-Shopping: Die wichtigsten Trends

Die Studie – durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov – befragte über 2600 Personen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich. Rund die Hälfte der Teilnehmenden gab an, mindestens einen heimlichen Online-Kauf im letzten Jahr getätigt zu haben.

Besonders auffällig ist die Altersgruppe der unter 30-Jährigen: Sechs von zehn von ihnen legen grossen Wert auf Anonymität beim Online-Kauf. Bei einem Drittel der Befragten stehen vor allem Produkte wie Gleitmittel, Vibratoren und Sextoys im Fokus – mit der Schweiz als Spitzenreiter bei diskreten Erotik-Bestellungen, gefolgt von Deutschland.

Auch andere Produktgruppen werden besonders gerne im Verborgenen bestellt:

  • Fast Food
  • Süssigkeiten
  • Kleidung und Schuhe
  • Medikamente
  • Hygieneprodukte

Die Gründe für dieses geheime Kaufverhalten sind vielfältig: Einige möchten Diskussionen mit dem Partner vermeiden, andere fürchten das Urteil von Eltern oder Freunden. Auch persönliche Scham beim Erwerb gesellschaftlich tabuisierter Produkte spielt eine Rolle.

Diskrete Liefertricks: So tarnen Kundinnen ihre Käufe

Viele greifen bei der Lieferung zu kreativen Mitteln: Eine Kundin versendet Ware an verschiedene Pickpost-Adressen, eine andere lässt die Bestellung an die alte Adresse ihrer Eltern liefern – nur um Konflikte zu Hause zu umgehen. Verpackungen werden sofort entsorgt.

Dieses Verhalten zeigt laut Verhaltenspsychologen, wie tief soziale Normen unser Kaufverhalten prägen. Es geht nicht nur ums Produkt, sondern auch um gesellschaftliche Akzeptanz.

Schweizerinnen gelten dennoch als vergleichsweise offen

Im Vergleich mit Italien und Österreich zeigen sich Käuferinnen und Käufer in der Schweiz dennoch offener. In den Nachbarländern steht das Verhalten oft unter stärkerem Einfluss traditioneller Familienstrukturen – mit hoher Scham gegenüber sensiblen Produkten.

Anonym, neutral – und möglichst unauffällig

Ein Hauptgrund für den Online-Kauf sensibler Produkte ist für viele die gewünschte Anonymität. Sechs von zehn Konsumentinnen ziehen das Internet dem Laden vor – auch wegen der Verpackung: Diese sollte möglichst blickdicht, neutral und ohne verdächtige Hinweise sein.

Fazit: Heimliches Online-Shopping als Spiegel der modernen Konsumkultur

Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig: Diskret getätigte Online-Käufe sind heute ein fester Bestandteil des Kaufverhaltens. Während Produkte wie Elektronik oder Mode meist offen geordert werden, bleibt bei Erotik, Fast Food oder Gesundheitsartikeln das Versteckspiel gängige Praxis.

Der Trend zeigt: Unsere Konsumgewohnheiten sind nicht nur von Bedürfnissen, sondern auch von sozialen Faktoren, Scham und dem Wunsch nach Freiheit in der digitalen Welt geprägt.

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