Einheimische wehren sich gegen neue Parkplatzgebühren im Alpstein

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Einheimische wehren sich gegen neue Parkplatzgebühren im Alpstein

Einheimische protestieren gegen hohe Parkplatzgebühren im Alpstein: Entscheidung liegt bei Bevölkerung

Appenzeller Protest gegen Gebührenerhöhung im Alpstein

Im Kanton Appenzell Innerrhoden sorgt die geplante Einführung deutlich erhöhter Parkgebühren im beliebten Wandergebiet Alpstein für Unruhe. Die Behörden wollen mit dieser Massnahme den zunehmenden Verkehr rund um Wochenenden und Feiertage regulieren und gleichzeitig einen umweltfreundlicheren Umgang mit dem sensiblen Naturgebiet fördern.

Doch diese Pläne stossen auf Widerstand – besonders bei der lokalen Bevölkerung, die sich durch eine Pauschallösung benachteiligt fühlt und differenzierte Vorschläge verlangt.

Parkgebühren bis zu 100 Franken pro Tag

Laut aktuellem Entwurf sollen Fahrzeuge künftig wie folgt zur Kasse gebeten werden:

  • Auto: 30 Franken pro Tag
  • Camper: 50 Franken pro Tag
  • Reisecar: bis zu 100 Franken pro Tag

Zusätzlich ist eine obligatorische digitale Parkplatz-Reservierung via App vorgesehen. Die Regierung strebt damit eine Entzerrung der Besucherströme an – insbesondere bei gutem Wetter, wenn der Alpstein Besucher aus der ganzen Schweiz anzieht.

„Wir leben hier – und sollen mehr zahlen?“

Die Kritik der Einheimischen richtet sich vor allem gegen die fehlende Berücksichtigung lokaler Bedürfnisse. Viele fragen, warum sie, als steuerzahlende Anwohner, denselben Beitrag leisten sollen wie Touristen:

  • Trudi (85) aus Appenzell: „Wir leben hier, zahlen unsere Abgaben – und sollen nochmals tief in die Tasche greifen?“
  • Kurt (80): „30 Franken täglich? Das grenzt an Willkür – 15 Franken wären noch akzeptabel.“

Häufig geäussert wird auch die Kritik am mangelhaften Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Es fehle an zumutbaren Alternativen, weshalb man vielerorts weiterhin aufs Auto angewiesen ist.

Forderung nach Ausnahmen für Einheimische

Viele Stimmen sprechen sich für eine klare Trennung zwischen Touristen und Einheimischen aus – etwa durch vergünstigte oder kostenfreie Lösungen für Ortsansässige. Monika (70) aus dem Zürcher Oberland bringt es auf den Punkt: „Touristen können ruhig mehr zahlen – wir brauchen Lösungen, die auf unsere Lebensrealität abgestimmt sind.“

Gleichzeitig gibt es auch Verständnis für restriktivere Schritte. So meint Manuel (39) aus der Umgebung Wasserauen: „Mich stört eher das Chaos an Wochenenden – Autos stehen teils auf Privatland.“ Für ihn stellen hohe Gebühren einen Anreiz dar, um etwa auf den Zug umzusteigen.

Volksabstimmung wird entscheiden

Ob die Massnahmen schliesslich eingeführt werden, liegt in den Händen der Bevölkerung. Eine kantonale Abstimmung wird in Kürze darüber entscheiden. Bis dahin wird die Debatte fortgeführt – mit nachvollziehbaren Argumenten auf beiden Seiten.

Mehr als nur eine Parkplatzfrage: Im Zentrum steht das Spannungsfeld zwischen touristischer Nutzung und Lebensqualität für die Einheimischen. Themen wie Umweltschutz, Mobilitätswende und regionale Identität machen die Diskussion zu mehr als nur einer lokalen Angelegenheit – sie spiegelt Herausforderungen wider, die viele Schweizer Regionen betreffen.

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