Berufseinstieg nach der Babypause: Herausforderung für viele Mütter
Zürich – Der Schritt zurück ins Berufsleben nach der Geburt eines Kindes stellt für viele Mütter eine echte Herausforderung dar. Besonders schwierig ist es, Familie und Arbeit sinnvoll zu vereinen – selbst wenn der Wille zur Rückkehr ins Erwerbsleben gross ist. Teilzeitmodelle oder flexible Arbeitszeiten scheinen oft die Lösung zu sein, scheitern in der Realität jedoch an fehlenden Angeboten und strukturellen Hindernissen.
Eine aktuelle Umfrage unter berufstätigen Müttern zeigt klar: Viele Frauen erleben mangelnde Flexibilität am Arbeitsmarkt, Vorurteile bei Arbeitgebern und eine deutliche Geringschätzung ihrer Kompetenzen nach der Familienpause. „Ich habe das Gefühl, nicht mehr konkurrenzfähig zu sein – obwohl ich fachlich up to date bin und viel Erfahrung mitbringe“, berichtet eine Mutter, die seit Monaten vergeblich eine Anstellung sucht.
Oft sind es nicht nur äussere Hürden, sondern auch psychischer Druck und der tägliche Balanceakt zwischen Kinderbetreuung und Karriere, die den Wiedereinstieg erschweren. „Die Kita-Kosten sind hoch und Betreuungsplätze rar – besonders, wenn man nicht wieder Vollzeit arbeitet“, erklärt eine Mutter aus Bern. In Bewerbungsgesprächen werde häufig nach Verfügbarkeit ausserhalb der üblichen Bürozeiten oder der aktuellen Betreuungssituation gefragt – ein deutliches Zeichen für bestehende Vorurteile gegenüber berufstätigen Müttern.
Trotz dieser Herausforderungen ist der Wert erfahrener Mütter in der Arbeitswelt unbestritten. Studien zeigen, dass Unternehmen, die auf Diversität setzen, profitieren durch:
- gesteigerte Innovationskraft
- verbesserte Teamdynamik
- höheres Engagement der Mitarbeitenden
Mütter bringen nicht nur Fachwissen mit – sie gelten auch als organisiert, stressresistent und lösungsorientiert.
Dennoch bleibt der Rückweg in den Job oft mühsam. Zwar gibt es auf kommunaler und kantonaler Ebene wachsende Angebote, die den Wiedereinstieg erleichtern sollen – von Coaching-Programmen über Networking-Plattformen bis hin zu Initiativen für flexible Arbeitsmodelle. Doch vielerorts fehlt es an konkreter Umsetzung und echten Anreizen für Unternehmen.
In einer Arbeitswelt, die zunehmend unter Fachkräftemangel leidet und sich intensiver mit dem Thema Gleichstellung beschäftigt, wird die Diskussion über bessere Rahmenbedingungen für Eltern immer dringlicher. Jetzt ist der Moment, veraltete Strukturen zu überdenken und gezielt in moderne Arbeitsmodelle zu investieren – nicht nur aus Gerechtigkeitsgründen, sondern auch aus wirtschaftlichem Interesse.
Hast du selbst den Wiedereinstieg nach der Babypause erlebt? Welche Hürden hast du überwunden – oder was hat dich zurückgehalten? Teile deine Geschichte mit uns.