Finanzplanung für Einsteiger: So gelingt der Start mit dem ersten Lohn

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Finanzplanung für Einsteiger: So gelingt der Start mit dem ersten Lohn

Der erste Lohn ist für viele junge Menschen ein bedeutender Moment – er bringt neue Freiheiten, aber auch Verantwortung mit sich. Um diese neue Lebensphase erfolgreich zu meistern, ist ein klarer Finanzplan unerlässlich. Tashi Gumbatshang, Leiter des Kompetenzzentrums für Vermögens- und Vorsorgeberatung bei Raiffeisen Schweiz, gibt Einsteigern wertvolle Tipps für einen gelungenen Start.

Mehr Einkommen – rasch auch mehr Ausgaben

Laut Gumbatshang steigt mit dem Einstieg ins Berufsleben nicht nur das Einkommen, sondern oft auch die Ausgaben erheblich. Viele unterschätzen, wie stark Fixkosten wie:

  • Miete
  • Krankenkassenprämien
  • Lebensmittel
  • Digitale Abonnements

das Monatsbudget belasten können. Wird hier der Überblick verloren, droht schnell ein Minus am Monatsende.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der gerne vernachlässigt wird: Steuern. Wer zu lange wartet, diese korrekt einzuplanen, könnte unangenehme Nachzahlungen riskieren.

Budget statt Traumwagen

Mit dem ersten grösseren Kontostand wachsen meist auch die Konsumwünsche: ein schickes Auto, ein High-End-Smartphone oder die eigene stylishe Wohnung. Doch Gumbatshang warnt: „Toxische Ausgaben wie hohe Mieten oder Leasingverträge schränken langfristig die finanzielle Freiheit ein.“

Stattdessen empfiehlt er das 60-20-20-Prinzip:

  • 60% des Nettoeinkommens für Fixkosten
  • 20% für persönliche Ausgaben
  • 20% für Sparziele wie Notgroschen oder Altersvorsorge

Dieses System verleiht dem monatlichen Budget Struktur und schützt vor finanzieller Überlastung.

Sparen und Anlegen: Früh anfangen lohnt sich

Egal ob das Einkommen hoch oder niedrig ist – ein regelmässiger Sparbetrag sollte fest eingeplant werden. Schon kleine Summen machen langfristig einen Unterschied. Gumbatshang erklärt: „Wer mit 20 Jahren monatlich 50 Franken zurücklegt, ist im Alter oft besser aufgestellt als jemand, der erst mit 40 Jahren 200 Franken spart.“

Auch bei der Geldanlage gilt: Früh beginnen bringt Vorteile. Dabei sollte man auf folgende Prinzipien setzen:

  1. Langfristige Investitionen
  2. Breit gestreute Anlagen wie Aktien, Obligationen oder Immobilienfonds
  3. Das Zinseszinspotenzial ausschöpfen

Vorsicht hingegen bei spekulativen Trends wie Kryptowährungen oder Daytrading – schnelle Gewinne können ebenso schnell zu Verlusten führen.

Vorsorge: Heute schon an morgen denken

Auch wenn Rente noch weit entfernt scheint, zahlt sich vorausschauendes Handeln aus. Die freiwillige Vorsorge über die Säule 3a bietet grosse steuerliche Vorteile und hilft, trotz sinkender Renten und wachsender Lebenserwartung, gut abgesichert in die Zukunft zu blicken.

Schon 30 Franken monatlich – sinnvoll investiert – können im Alter einen spürbaren Unterschied machen. Frühzeitiges Sparen eröffnet zudem finanzielle Spielräume für z. B.:

  • Weiterbildungen
  • Familienzeiten
  • Berufliche Pausen

Bei Unsicherheit Hilfe holen

Niemand muss Finanzfragen allein angehen. Banken bieten nicht nur Unterstützung bei akuten Fragen, sondern helfen auch bei der langfristigen Planung. Gumbatshang rät: „Gerade junge Beraterinnen und Berater verstehen die Lebensrealität von Einsteigern gut – das schafft Vertrauen.“

Fazit: Mit Planung zur finanziellen Unabhängigkeit

Der erste Lohn ist mehr als nur ein Zahltag – er ist der Start in ein eigenständiges Leben. Wer früh kluge Entscheidungen trifft, legt den Grundstein für finanzielle Freiheit, realistische Wunschverwirklichung und Sicherheit in jeder Lebensphase.

Mit strukturiertem Budget, vorausschauender Vorsorge und fundierten Investitionen wird aus dem ersten Lohn eine smarte Zukunftsinvestition.

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