LKW-Unfall auf der A1: Polizei ahndet Verstösse von Gaffern und Umfahrern

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LKW-Unfall auf der A1: Polizei ahndet Verstoesse von Gaffern und Umfahrern

Gossau (SG) – Nach einem schweren LKW-Unfall auf der A1 zwischen Gossau und St. Gallen-Winkeln hat die Kantonspolizei St. Gallen ihre Kontrollen verschärft. Die aufwendige Bergung des verunfallten Fahrzeugs wurde durch das Verhalten einiger Verkehrsteilnehmender erheblich erschwert – darunter Gaffer, unerlaubte Umfahrer und sogar Fussgänger auf der Autobahn.

Unfallhergang und Verkehrssperre

Am Freitag gegen 15:40 Uhr stürzte ein LKW-Anhänger um und kam quer zur Fahrtrichtung auf der Autobahn zum Stillstand. Die Ladung – mehrere Fensterrahmen – verteilte sich über die linke Fahrspur. Für eine sichere Räumung des Unfalls wurde der entsprechende Abschnitt gesperrt und der Verkehr weiträumig umgeleitet.

Rücksichtslose Verstösse am Unfallort

Obwohl der Bereich deutlich mit Kegeln, Lichtsignalen und Verbotsschildern gesperrt war, ignorierten zahlreiche Verkehrsteilnehmende die Anweisungen der Polizei. Bereits kurz nach Einsetzen der Sperrung drangen fünf Fahrzeuge illegal zur Unfallstelle vor – alle wurden umgehend gebüsst.

Weitere Verstösse:

  • Dutzende Fahrzeuge versuchten sich über verbotene Routen in den Stau einzufädeln.
  • Ein Motorradfahrer wendete auf der Autobahn und fuhr entgegen der Fahrtrichtung zurück.
  • Ein Autofahrer setzte in der Rettungsgasse bis zur Ausfahrt Gossau zurück.
  • Ein weiterer fuhr direkt durch die Rettungsgasse bis zur Unfallstelle.

Alle genannten Vorfälle werden der Staatsanwaltschaft gemeldet und zur Anzeige gebracht.

Gaffer auf der Gegenfahrbahn

Auch auf der Gegenfahrbahn fehlte es an Disziplin. Viele Gaffer nutzten die Gelegenheit, um während der Fahrt Videos und Fotos vom Unfall zu machen. Die Polizei kündigte an, auch hier konsequent rechtliche Schritte einzuleiten.

Weitere Regelverstoesse nach der Freigabe

Selbst nach der erfolgreichen Bergung und Wiederfreigabe des betroffenen Abschnitts kam es zu weiteren Fehlverhalten:

  • Ein Fahrer überfuhr Warnsignalisationen und beschädigte diese.
  • Mehrere Insassen wurden ohne Sicherheitsgurt festgestellt.

Unverantwortliches Verhalten im Stau

Besonders gefährlich: Einige Autofahrer verliessen ihre Fahrzeuge, standen auf der Fahrbahn oder bewegten sich ungesichert durch die Rettungsgasse. Laut Polizei kann dies im Ernstfall lebensgefährlich sein, denn jede Sekunde zählt, wenn ein Rettungsfahrzeug durchkommen muss.

Positive Beobachtungen & Polizeibotschaft

Die Polizei hob hervor, dass die Bildung der Rettungsgasse in weiten Teilen vorbildlich funktionierte – insbesondere in der etwa 15 Kilometer langen Stauzone bis Wil. Dennoch mahnt die Kantonspolizei zu mehr Verantwortung und Disziplin.

Klare Botschaft der Polizei: In kritischen Situationen steht die Sicherheit an oberster Stelle – für Rettungskräfte wie auch für Betroffene. Zukünftig möchte man noch gezielter gegen Gaffer und Missachtende vorgehen.

Appell: Rücksicht, Verantwortung – und ein klares Nein zur Sensationsgier.

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