Studie zeigt Zusammenhang zwischen Omega-Fettsaeuren und Alzheimer-Risiko bei Frauen
Eine aktuelle Untersuchung aus dem Vereinigten Königreich liefert neue Impulse in der Alzheimer-Forschung. Die zentrale Erkenntnis: Frauen mit einem niedrigen Spiegel bestimmter Omega-Fettsaeuren im Blut haben ein erhoehtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Interessanterweise wurde dieses Muster ausschliesslich bei Frauen beobachtet – erkrankte Maenner zeigten keine vergleichbaren Werte.
Zwei Drittel der Erkrankten sind Frauen
Etwa zwei Drittel aller Menschen mit Alzheimer sind Frauen. Warum das so ist, bleibt bislang ungeklaert. Haeufig diskutiert werden das hoehere durchschnittliche Lebensalter von Frauen sowie hormonelle und soziale Faktoren.
Die neue Studie des King’s College London und der Queen Mary University ging dieser Frage systematisch nach. Rund 800 Personen, darunter Alzheimer-Patientinnen und Patienten, Personen mit leichten kognitiven Einschränkungen und gesunde Kontrollpersonen, wurden untersucht. Im Fokus: das Lipidprofil im Blut.
Deutlich weniger Omega-Fettsaeuren bei erkrankten Frauen
Die wissenschaftliche Analyse zeigte, dass Frauen mit Alzheimer etwa 20 Prozent weniger ungesaettigte Fettsaeuren im Blut aufwiesen – insbesondere die Omega-3- und Omega-6-Gruppen. Diese Fettsaeuren sind essenziell fuer die Gesunderhaltung von Gehirn und Nervensystem.
Bei Maennern mit Alzheimer konnten die Forschenden keinen vergleichbaren Rueckgang feststellen. „Der genderspezifische Unterschied war der ueberraschendste Befund unserer Studie“, sagte Dr. Cristina Legido-Quigley, die Leiterin der Studie. Da der Koerper Omega-Fettsaeuren nicht selbst bilden kann, ist eine Zufuhr ueber die Ernaehrung unerlaesslich. Geeignete Quellen sind zum Beispiel:
- Fetthaltiger Fisch wie Lachs und Makrele
- Walnuesse
- Leinsamen und Chiasamen
- Nahrungsergaenzungsmittel mit Omega-3
Noch kein Beweis, aber deutliche Hinweise
Die vorliegenden Daten belegen zwar keinen kausalen Zusammenhang, weisen jedoch deutlich auf eine Verbindung zwischen niedrigen Omega-Fettsaeuren und Alzheimer bei Frauen hin. Veroeffentlicht wurde die Studie im Fachmagazin „Alzheimer’s & Dementia“.
Eine Theorie zur Erklaerung ist, dass geschlechtsspezifische Stoffwechselprozesse – etwa in Leber oder Fettgewebe – beeinflussen koennten, wie viel Omega-Fettsaeuren das Gehirn erreichen. Eine niedrigere Zufuhr koennte langfristig die Gehirnzellen negativ beeinflussen.
Fruehe Vorbeugung ist entscheidend
Auch andere Untersuchungen bestaetigen die Bedeutung einer fruehen Versorgung mit Omega-3. Menschen mittleren Alters mit hohen Omega-3-Werten zeigen spaeter bessere kognitive Leistungen. Hingegen scheinen Omega-3-Praeparate im hoeheren Alter weniger Effekt zu zeigen, was fuer eine praeventive Ernaehrung im mittleren Lebensalter spricht.
Fazit: Nahrhafte Praevention fuer bessere Gehirngesundheit
Diese neue Studie verdeutlicht, wie wichtig eine gezielte Zufuhr essenzieller Naehrstoffe ist – speziell fuer Frauen. Obwohl ein direkter Ursache-Wirkung-Zusammenhang nicht nachgewiesen wurde, liegen nun klare Ansatzpunkte fuer neue Praeventionsstrategien vor.
Frauen sollten deshalb hochwertige Quellen fuer Omega-Fettsaeuren in den Alltag integrieren. Besonders ratsam ist dies:
- Bei genetisch bedingtem Risiko
- Bei fruehen Anzeichen von Gedaechtnisschwierigkeiten
- Ab dem mittleren Lebensalter zur Vorbeugung
Auch wenn Omega-Fettsaeuren Alzheimer nicht heilen koennen, steht fest: Eine ausgewogene Ernaehrung mit gesunden Fetten ist ein wertvoller Beitrag zur geistigen Gesundheit – in jedem Alter.