Kilmar Ábrego García droht trotz Freilassung erneut die Abschiebung in Drittland

0
17

Ábrego García droht trotz Freilassung Abschiebung nach Uganda

Der Fall von Kilmar Ábrego García sorgt weiterhin für Aufsehen in den Vereinigten Staaten. Der 30-jährige Mann aus El Salvador, der im März 2025 fälschlicherweise abgeschoben wurde, befindet sich inzwischen wieder im Land – doch trotz seiner Freilassung droht ihm nun erneut die Abschiebung, diesmal in ein völlig unbekanntes Drittland: Uganda.

Fehlerhafte Abschiebung und Rückkehr

Ábrego García war 2011 ohne gültige Papiere in die USA eingereist. Seit 2019 stand er unter einer Schutzverfügung, die ihm Schutz vor der Rückführung nach El Salvador gewährte. Dennoch wurde er im März auf Grundlage des historischen und umstrittenen „Alien Enemies Act“ aus dem Jahre 1798 abgeschoben – ein Gesetz, das in der heutigen Zeit kaum noch Anwendung findet. Erst nach einer Welle öffentlicher und juristischer Proteste gaben die US-Behörden den Fehler zu, woraufhin seine Rückführung und eine zwischenzeitliche Inhaftierung erfolgte.

Freilassung unter strengen Auflagen

Eine Richterin ordnete seine Freilassung unter strengen Auflagen an:

  • Tragen einer elektronischen Fussfessel
  • Hausarrest im Bundesstaat Maryland
  • Ausgang nur mit vorheriger Genehmigung, z. B. für Arbeit oder Gottesdienste

Unklare rechtliche Zukunft

Trotz seiner Freilassung bleibt die rechtliche Lage unsicher. Eine mögliche Abschiebung nach Uganda steht im Raum – einem Land, mit dem Ábrego García keine familiären oder kulturellen Verbindungen hat. Laut US-Einwanderungsrecht ist eine Abschiebung in Drittstaaten möglich, wenn eine Rückführung ins Herkunftsland unzumutbar ist. Menschenrechtsorganisationen werfen jedoch ernste rechtsstaatliche und moralische Fragen auf.

Nach seiner Freilassung sagte García: „Heute ist ein besonderer Tag. Ich konnte meine Familie nach 160 Tagen endlich wiedersehen. Ich danke jedem, der für mich gekämpft hat.“

Politische Debatten und schwere Anschuldigungen

Die Situation wird durch nicht belegte Schuldvorwürfe zusätzlich belastet. Republikanische Politiker werfen Ábrego García Verbindungen zur berüchtigten Gang MS-13 vor. Beweise oder eine Anklage fehlen bislang. Grundlage ist eine Verkehrskontrolle aus dem Jahr 2022, bei der er mit acht weiteren Personen ohne Gepäck unterwegs war – Verdacht auf Menschenschmuggel inklusive.

Zusätzlich steht der Vorwurf häuslicher Gewalt im Raum, erhoben von seiner amerikanischen Ehefrau. Diese setzt sich inzwischen jedoch öffentlich für seine Rückkehr und ein faires Verfahren ein.

Die Freilassung wurde von Seiten der Regierung heftig kritisiert. Heimatschutzministerin Kristi Noem warf der Richterin Fahrlässigkeit vor. Eine Sprecherin des Weissen Hauses bezeichnete García sogar als „kriminellen illegalen Einwanderer, Ehefrauenschläger und MS-13-Mitglied“.

Dem entgegnen Organisationen wie ACLU und Human Rights Watch, die den Fall als Paradebeispiel für ein überlastetes Einwanderungssystem und unnötige politische Panikmache sehen. Sie fordern eine unabhängige Untersuchung und weitreichende Reformen.

Schicksalstag rückt näher

Am kommenden Montag muss sich Ábrego García bei der Einwanderungsbehörde in Baltimore melden. Dieser Termin könnte entscheidend für seine Zukunft sein: Wird er in den USA bleiben dürfen oder doch nach Uganda abgeschoben?

Fest steht: Der Fall ist längst kein Einzelfall mehr – er ist ein Symbol für die Herausforderungen der amerikanischen Einwanderungspolitik im Jahr 2024.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein