Neue Entdeckungen aus versunkener Hafenstadt Thonis-Herakleion faszinieren Forschende

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Neue Entdeckungen aus versunkener Hafenstadt Thonis-Herakleion faszinieren Forschende

Spektakuläre Funde in Ägypten sorgen derzeit für Aufsehen: Archäologinnen und Archäologen haben bei neuen Tauchgängen vor der Nordküste Ägyptens bedeutende Artefakte aus der legendären Hafenstadt Thonis-Herakleion entdeckt. Diese versunkene Metropole war einst ein florierendes Handels- und Religionszentrum im Nildelta – nun rückt sie erneut in den Fokus der Forschung.

Granitstatue und antikes Schiffswrack entdeckt

Zu den bedeutendsten Funden zählt eine eindrucksvolle, kopflose Statue aus Granit mit einer geschätzten Höhe von rund fünf Metern. Fachleute datieren sie entweder in die Spätzeit des Alten Ägyptens oder in die ptolemäische Epoche (7. bis 1. Jahrhundert v. Chr.). Zudem wurden weitere Figurenfragmente und das Wrack eines antiken Schiffes entdeckt.

Die Funde eröffnen neue Perspektiven auf das städtische und maritime Leben der damaligen Zeit. Sie bestätigen Theorien vom Untergang der Stadt durch Naturkatastrophen wie Erdbeben und bieten spannende Einblicke in die religiöse sowie die wirtschaftliche Bedeutung von Thonis-Herakleion.

Eine wiederentdeckte Metropole

Thonis-Herakleion galt vor der Gründung Alexandrias als wichtigster Zugang Ägyptens zum Mittelmeer. Nach einer Serie von Naturkatastrophen verschwand die Stadt unter dem Meeresspiegel. Ihre genaue Lage blieb lange unklar – bis die Entdeckungen von Franck Goddio in den 1990er-Jahren die Existenz der Stadt nachweisen konnten. Eine Stele mit dem Doppelnamen bestätigte endgültig die Identität: Thonis (ägyptisch) und Herakleion (griechisch) waren ein und dieselbe Stadt.

Konservierung und weitere Forschung

Die entdeckten Artefakte wurden feierlich an Land gebracht und werden nun konserviert und wissenschaftlich untersucht. Besonders das Schiffswrack steht im Fokus weiterer Analysen. Detaillierte Ergebnisse dazu sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Militärische Schiffe als besondere Seltenheit

Fachleute heben hervor, dass der Fund militärischer Schiffe aus jener Epoche höchst ungewöhnlich sei. Bereits 2021 wurde in der Nähe der Fundstelle ein altes Kriegsschiff entdeckt, das vermutlich bei einem Erdbeben unterging. Anzeichen deuten darauf hin, dass herabfallende Bauteile eines Amun-Tempels das Schiff zerstörten.

Ein Schatz für die Unterwasserarchäologie

Die heutigen Überreste von Thonis-Herakleion befinden sich etwa 6,5 Kilometer vor der Küste in rund 45 Metern Tiefe. Trotz jahrhundertelanger Überflutung ist die Region eine der ergiebigsten Fundstellen für die Unterwasserarchäologie weltweit. Sie liefert kontinuierlich neue Erkenntnisse zum kulturellen Austausch zwischen Ägypten und Griechenland.

Bedeutung für die Öffentlichkeit und Wissenschaft

Diese Entdeckungen sind nicht nur ein Meilenstein für die Fachwelt, sondern fördern auch das öffentliche Interesse am ägyptisch-griechischen Kulturerbe. Wer sich für antike Zivilisationen oder moderne archäologische Methoden interessiert, sollte diese Entwicklungen weiterhin verfolgen – Thonis-Herakleion bleibt ein beeindruckender Schlüssel zur Vergangenheit.

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