Bergsteigerdrama am Breithorn: Rettung wegen Lawinengefahr vertagt

0
17

Bergsteigerdrama am Breithorn: Rettung wegen Lawinengefahr vertagt

Breithorn, Wallis, 21. August 2025 – Zwei deutsche Alpinisten sind am Donnerstag am Breithorn in rund 4070 Metern Höhe in eine akute Notlage geraten. Der Abstieg wurde durch technische Probleme sowie ein plötzlich einsetzendes Unwetter vereitelt. Die Rettung musste aufgrund der akuten Lawinengefahr vertagt werden. Rettungskräfte hoffen nun auf ein stabileres Wetterfenster in der Nacht.

Die beiden erfahrenen Bergsteiger befanden sich an der Südflanke des Breithorns, als sich ihr Seil beim Abseilen verhakte. Ein Weiterkommen über das darunterliegende Spaltenfeld wurde dadurch unmöglich. Laut Paolo Comune, Direktor der Alpenrettung im Aostatal, „befinden sie sich auf einem Gletscherblock oberhalb eines gefährlichen Spaltenfelds“.

Rettungseinsatz aus Sicherheitsgründen unterbrochen

Ein Helikoptereinsatz zur Bergung der Alpinisten wurde durch dichte Wolken, Schneefall und schlechte Sicht verhindert – ein typisches Phänomen in solchen Höhenlagen. Auch ein alternativer Versuch, die Bergsteiger zu Fuss zu erreichen, musste aufgegeben werden. Grund dafür war das stark erhöhte Lawinenrisiko sowie nicht tragfähiger Neuschnee. Die Rettungsteams mussten sich aufgrund der instabilen Schneedecke und der Gletscherspalten zurückziehen.

„Ob die beiden Bergsteiger die Nacht im Freien unversehrt überstehen, ist ungewiss“, sagte Comune. Dennoch seien sie nach Einschätzung der Einsatzkräfte soweit geschützt, dass sie gegen Wind und Kälte bestehen könnten. Über Funk erhielten sie Anweisungen, eine Schneehöhle zu graben – eine bewährte Technik, um sich bei winterlichen Extrembedingungen vor der Kälte zu schützen.

Schweizer und italienische Rettungskräfte arbeiten zusammen

Die Alpenrettung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Italien. Auch ein Schweizer Helikopter versuchte über die Nordseite zum Einsatzort vorzudringen, was jedoch ebenfalls an den Wetterbedingungen scheiterte. Die Funkverbindung zu den gestrandeten Alpinisten ist stabil – ein grosser Vorteil bei der Koordination weiterer Rettungsversuche.

Ein neuer Versuch soll in den frühen Morgenstunden des Freitags erfolgen – vorbehaltlich besserer Wetterbedingungen. Gegenwärtig wird eine Evakuierung aus der Luft als einzige sinnvolle Option angesehen. Der Weg zu Fuss gilt weiterhin als zu gefährlich, auch für die erfahrenen Rettungseinheiten.

Wetterentwicklung gibt Anlass zur Hoffnung

Laut Prognosen kann es in der Nacht zu einer Wetterbesserung kommen. Sollte sich das Wetterfenster öffnen, stehen mehrere Helikopter-Crews bereit, um in einem engen Zeitfenster sofort zur Rettung aufzubrechen. Dies erfordert maximale Präzision und schnelle Koordination.

Das Breithorn, ein 4164 Meter hoher Gipfel der Monte-Rosa-Gruppe, zieht insbesondere erfahrene Bergsteiger an. Doch auch mit bester Ausrüstung zeigen Ereignisse wie dieses, dass das Hochgebirge kein kalkulierbares Risiko darstellt. Selbst Profis können bei Wetterumschwüngen in lebensbedrohliche Situationen geraten.

Die Lage am Breithorn bleibt kritisch. Die Bergretter vor Ort sind hoch konzentriert und stehen bereit, sobald es das Wetter erlaubt, zur sicheren Bergung der beiden Alpinisten aufzubrechen – möglichst noch vor Sonnenaufgang.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein