Camper in Kalifornien nach Flohbiss mit Pest infiziert – Gesundheitsbehoerden alarmiert
Ein ungewöhnlicher Vorfall hat die Gesundheitsbehoerden im US-Bundesstaat Kalifornien in Alarmbereitschaft versetzt: Ein Camper hat sich in der Region South Lake Tahoe mit der Pest infiziert. Die Ursache war ein Flohbiss, wobei der Parasit das Bakterium Yersinia pestis in sich trug. Die Gesundheitsbehoerden des Bezirks El Dorado haben dies offiziell bestätigt.
Die betroffene Person wird derzeit medizinisch betreut und befindet sich in häuslicher Quarantäne. Experten gehen davon aus, dass die Infektion durch Flöhe erfolgte, die von Wildnagern wie Eichhörnchen oder Streifenhörnchen stammen könnten.
Pest noch immer in der Natur Kaliforniens verbreitet
„Die Pest existiert weiterhin in freier Natur Kaliforniens, insbesondere in höher gelegenen Gebieten wie dem El Dorado County“, betont Kyle Fliflet, kommissarischer Direktor des örtlichen Gesundheitsamts. Um Früherkennung zu ermöglichen, führt man dort regelmäßige Tests an Wildtieren durch. Bereits in diesem Jahr wurde in der Region Tahoe Basin mehrfach das Bakterium bei Tieren nachgewiesen – ein deutlicher Hinweis auf das bestehende Risiko.
Globale Gesundheitsgefahr bleibt bestehen
Auch wenn die Pest heute selten ist, ist sie keineswegs verschwunden. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich zwischen 1.000 und 3.000 Fälle weltweit gemeldet – hauptsächlich in Afrika und Asien. In den USA treten jährlich bis zu sieben bestätigte Fälle auf, vor allem in den westlichen Bundesstaaten wie New Mexico, Arizona und Colorado.
Die Geschichte zeigt die Verheerungskraft der Krankheit: Der sogenannte „Schwarze Tod“ löschte im 14. Jahrhundert etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung aus. Dank moderner Antibiotika und verbessertem Hygienestandard konnte die Ausbreitung weitgehend kontrolliert werden. Trotzdem bleibt das Bakterium in bestimmten Ökosystemen weiterhin aktiv.
Wichtige Schutzmassnahmen für Naturfreunde
Die Gesundheitsbehoerden appellieren an alle, die sich in bewaldete Regionen begeben:
- Kontakt mit Wildnagern vermeiden
- Zelte nicht in der Nähe von Tierbauten aufstellen
- Langärmlige Kleidung tragen und Insektenschutzmittel mit DEET-Anteil anwenden
- Haustiere ebenfalls vor Flohbefall schützen
Haustiere können durch infizierte Flöhe zum Überträger werden. Daher empfiehlt sich auch deren prophylaktischer Schutz. Wer nach einem Aufenthalt in potenziell pestgefährdeten Regionen Symptome wie Fieber oder geschwollene Lymphknoten bemerkt, sollte sofort medizinische Hilfe aufsuchen.
Drei Formen der Pest – Symptome im Überblick
Je nach Übertragungsweg kann sich die Pest unterschiedlich äußern:
- Beulenpest: Häufigste Form in den USA. Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Schwäche, geschwollene und verfärbte Lymphknoten.
- Lungenpest: Befall der Atemwege, mit Symptomen wie blutiger Husten, Atemnot und rapide Verschlechterung.
- Pestsepsis: Gelangt ins Blut, verursacht Schock, Organversagen, innere Blutungen – unbehandelt oft tödlich.
Warum die Pest noch existiert
Die andauernde Existenz des Erregers liegt in der Rolle, die Nagetieren als natürliche Wirte zukommt. Das Bakterium kann in Tierpopulationen überdauern. Flöhe fungieren als Überträger, sowohl auf Tiere als auch auf Menschen. Besorgniserregend ist, dass einige Peststämme Resistenzen gegen gängige Antibiotika entwickeln, was die Bedeutung internationaler Überwachung unterstreicht.
Empfohlene Schutzmassnahmen gegen Infektionen mit der Pest:
- Keine Wildtiere anfassen oder füttern
- Tierbauten und tote Tiere meiden
- Schützende Kleidung beim Camping tragen und Insektenspray mit DEET verwenden
- Haustiere mit entsprechender Prophylaxe schützen
- Bei Krankheitsanzeichen sofort ärztliche Hilfe suchen
Die Gesundheitsbehoerden betonen, dass Panik unangebracht sei. Doch Information und Prävention seien essenziell, um sich zu schützen. Solange grundlegende Vorsichtsregeln eingehalten werden, ist das persönliche Risiko sehr gering. Der aktuelle Fall zeigt jedoch deutlich, dass einstige Seuchen auch heute noch Relevanz besitzen können.