Warum das Heiratsalter zwischen 28 und 32 Jahren entscheidend ist
ZÜRICH – Wer im Alter zwischen 28 und 32 Jahren den Bund der Ehe schliesst, hat laut aktuellen internationalen Bevölkerungsstudien die besten Voraussetzungen für eine langfristig stabile Beziehung. In dieser Altersgruppe ist das Risiko einer Scheidung am geringsten – deutlich niedriger als bei jüngeren Ehepaaren oder bei späteren Eheschliessungen im höheren Alter.
Neue soziologische Untersuchungen – unter anderem angelehnt an die Analysen des US-Forschers Nicholas Wolfinger – veranschaulichen: Wer zwischen dem 28. und 32. Lebensjahr „Ja“ sagt, reduziert laut Statistik sein Scheidungsrisiko auf 10 bis 14 Prozent innerhalb der ersten fünf Jahre. In anderen Altersgruppen steigt dieses Risiko markant an.
Risikoübersicht nach Alter
- Vor dem 20. Lebensjahr: Scheidungswahrscheinlichkeit bis zu 38 %
- Zwischen 20 und 24 Jahren: ca. 27 %
- Ab 35 Jahren: erneut bis zu 17 %
Diese Zahlen machen deutlich: Während sehr frühe Ehen häufig an mangelnder Lebenserfahrung scheitern, wirken sich bei späten Eheschliessungen festgefahrene Lebensmuster und unrealistische Erwartungen negativ aus. Die Mitte zwischen Lebensplanung, emotionaler Reife und Beziehungsfähigkeit liegt laut Statistik genau in den späten Zwanzigern bis frühen Dreissigern.
Psychologische und soziale Stabilität als Schlüssel
Warum sich die Altersgruppe zwischen 28 und 32 als so stabil erweist, liegt nicht nur an der Statistik – auch psychologische Faktoren scheinen entscheidend zu sein. Menschen in diesem Alter verfügen in der Regel über:
- berufliche Sicherheit
- eine gefestigte Identität
- eine realistische Vorstellung von langfristiger Partnerschaft
Jüngere Paare laufen häufiger Gefahr, sich in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln. Ältere Menschen wiederum bringen oft eingefahrene Routinen oder zu starre Vorstellungen vom „perfekten“ Partner mit, was die Anpassungsfähigkeit in einer Beziehung erschwert.
Noch vor 30 Jahren galt die Maxime: Je älter man heiratet, desto stabiler die Partnerschaft. Doch aktuelle Trends zeigen ein anderes Bild. Zwischen 2006 und 2010 etwa verzeichnete man unter über 35-Jährigen eine deutlich ansteigende Scheidungsrate – besonders bei Ersteigen.
Der Wandel der Ehe in der Schweiz
Die institutionelle Ehe hat in der Schweiz ihren festen Platz teilweise verloren. Im Jahr 2023 lag die Heiratsquote laut Bundesamt für Statistik bei nur noch 4,2 Eheschliessungen pro 1000 Personen – ein historisches Tief. Zwar blieb die Scheidungsquote mit 1,8 pro 1000 Einwohner relativ stabil, doch der gesellschaftliche Wandel ist spürbar.
Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wann man wirklich bereit ist zu heiraten – und ob es überhaupt noch ein konkretes „richtiges Alter“ gibt.
Fazit: Reife zählt mehr als das Alter auf dem Ausweis
Wer eine Ehe plant, sollte die Erkenntnisse aus der Statistik durchaus betrachten. Dennoch ersetzt keine Zahl die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Bereitschaft zur Partnerschaft.
Ob man sich mit 28, 32 oder 42 Jahren entscheidet: Entscheidend bleibt, wie gefestigt man selbst ist, wie gut man sich als Paar ergänzt und wie offen man mit gemeinsamen Zielen und möglichen Konflikten umgeht. Erfolgreiche Ehen entstehen nicht alleine durch perfekte Bedingungen – sondern durch echte Verbindung und kontinuierliche Beziehungsarbeit.