Luzern setzt auf Pferdekutsche: Soziale Initiative bei der Grüngutsammlung begeistert Gross und Klein

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Luzern setzt auf Pferdekutschen: Soziale Initiative bei der Grüngutsammlung begeistert Gross und Klein

Luzern, 17. August 2025 – Die Stadt Luzern zeigt seit Jahren, dass Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können. In den Quartieren Hirschmatt und Neustadt werden Grünabfälle auf ganz besondere Weise eingesammelt – nämlich mit Hilfe von Pferdekutschen. Dieses traditionsreiche und entschleunigte Modell verbindet umweltfreundliche Logistik mit menschlichem Miteinander.

Ökologische Abfallentsorgung trifft Altbewährtes

Seit fast 40 Jahren setzt die Luzerner Interessengemeinschaft Arbeit (IGA) auf Pferd und Kutsche zur Sammlung von Grüngut. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Klimafreundliche Sammlung ohne Abgase
  • Leise und sanfte Präsenz im Quartier
  • Traditionelles Stadtbild wird erhalten

Doch dieses Projekt bedeutet viel mehr als nur ökologische Effizienz – es schafft Nähe, Austausch und berührt die Menschen. Kinder zeigen Begeisterung beim Anblick der Pferde, während ältere Mitbürger gerne das persönliche Gespräch mit den Kutschern – den sogenannten Cocheros – suchen.

Soziale Integration durch sinnvolle Arbeit

Ein zentraler Aspekt dieses Projekts ist die Integration von Menschen mit besonderen Herausforderungen. Die IGA ermöglicht es Menschen mit psychischen Erkrankungen, längerer Erwerbslosigkeit oder aus Hilfssystemen, sich durch Arbeit mit Sinn wieder in den Alltag einzugliedern.

Die tägliche Arbeit mit Pferden hat dabei nicht nur berufliche Vorteile, sondern auch therapeutische Wirkung. Studien zeigen, dass Tiere, insbesondere Pferde, beruhigend wirken und das Verantwortungsbewusstsein fördern. Pflegen, Führen und Füttern der Tiere stärkt soziale und motorische Fähigkeiten – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zurück in den Berufsalltag.

Pferdekutsche als Symbol für ein nachhaltiges Stadtleben

Die Pferdekutsche ist mehr als ein Fortbewegungsmittel – sie ist ein Sinnbild für Entschleunigung, Achtsamkeit und gelebte Nachbarschaft. Alban Zehnder, Leiter der städtischen Abfallbewirtschaftung, betont: „In einer Zeit, in der alles immer schneller werden muss, setzen wir mit diesem Projekt bewusst ein Gegengewicht.“

Die Luzerner Bevölkerung zeigt sich begeistert von der Initiative und unterstützt das Projekt breitflächig. Es bringt nicht nur ökologische und soziale Vorteile, sondern stärkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Stadtteile.

So wird die bescheidene Pferdekutsche zu einem kraftvollen Symbol für Wandel – getragen von Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und echter Teilhabe.

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