Trotz Milliarden für KI: Unternehmen bleiben ohne greifbaren Erfolg

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Trotz Milliarden für KI: Unternehmen in der Sackgasse

Eine neue Studie von McKinsey bringt es auf den Punkt: Trotz massiver Investitionen gelingt es vielen Unternehmen nicht, den erwarteten geschäftlichen Nutzen aus Künstlicher Intelligenz (KI) zu ziehen. Die technologische Reife steht im Kontrast zur mangelnden Skalierung und Umsetzung im täglichen Betrieb.

Technologie trifft Realität: Warum KI-Projekte scheitern

In den letzten Jahren wurde KI als Wunderwaffe gefeiert – für höhere Effizienz, gesteigerte Innovation und Wachstum. Laut McKinsey haben rund 80 Prozent der Unternehmen weltweit mindestens eine KI-Anwendung in ihre Abläufe integriert. Doch der tatsächliche, messbare Erfolg bleibt aus. Viele Projekte liefern keinen nachhaltigen Business-Mehrwert.

Insbesondere die Verwendung von generativer KI wie ChatGPT, DALL·E oder Claude zeigt, dass zwar viel ausprobiert wird, aber ein strategisch durchdachter Einsatz bislang selten ist. Statt einer digitalen Revolution erleben viele Firmen nur kleine Optimierungen oder sogar größere Unsicherheiten bei der Umsetzung.

Das Gen-AI-Paradox

McKinsey beschreibt dieses Phänomen als „Gen-AI-Paradox“: Technisch ist vieles möglich, aber die Wirkung bleibt begrenzt. Viele Unternehmen setzen KI nur in abgeschlossenen Bereichen ein – zum Beispiel:

  • Chatbots zur Kundenkommunikation
  • Automatisierte Dokumentensuche

Wirklich transformative Ansätze – etwa die vollständige Prozessintegration – fehlen oft. Interne IT-Strukturen sind zu stark fragmentiert, KI-Teams arbeiten isoliert – der nötige Austausch bleibt auf der Strecke. Dazu kommt ein Mangel an Change-Management und Mitarbeitereinbindung, was die Akzeptanz stark bremst.

Realität holt den Hype ein

Daten von S&P Global zeigen: Im Jahr 2024 wurden 42 Prozent der geplanten KI-Projekte bereits vor der Produktionsreife eingestellt – im Vorjahr waren es noch 17 Prozent. Die Diskrepanz zwischen ersten Tests und skalierbarer Nutzung steigt also deutlich.

Ein prominentes Beispiel ist Argo AI – das Gemeinschaftsprojekt von Ford und Volkswagen. Trotz einer Investition von 3,6 Milliarden US-Dollar wurde das Projekt 2022 eingestellt – ohne ein serienreifes Produkt. Das illustriert die enorme Lücke zwischen visionärer Technik und markttauglicher Umsetzung.

Herausforderung oder Chance? Ein Ausblick

Branchenexperten sehen die aktuelle Lage nicht als Ende, sondern als notwendigen Entwicklungsschritt. Gartner sieht KI momentan im „Tal der Enttäuschung“ – ein klassisches Stadium im Innovationszyklus. Dies sei notwendig, um echte Fortschritte zu erzielen.

Chefanalyst John-David Lovelock prognostiziert für 2025 den Tiefpunkt dieses Zyklus, mit nachhaltigen Durchbrüchen ab 2026. Unternehmen, die in dieser Zeit in skalierbare Infrastrukturen, benutzerzentrierte Lösungen und stabile Datenplattformen investieren, könnten langfristig zu den Gewinnern zählen.

Fazit: Vom Hype zur echten Transformation

Der Weg ist klar: KI muss von Anfang an strategisch gedacht werden – nicht als Zusatz, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmensentwicklung. Dazu gehört:

  1. Technologische Exzellenz
  2. Solides Change-Management
  3. Klare Zieldefinition & Umsetzung

Nur so kann generative KI ihr volles Potenzial ausschöpfen – als echter Katalysator für Transformation, statt als teures Experiment ohne Wirkung.

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