Schweizer Start-up kämpft mit 3D-Technologie gegen das weltweite Korallensterben

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Schweizer Start-up kämpft mit 3D-Technologie gegen das weltweite Korallensterben

Korallenriffe sind für unsere Meere so wichtig wie Regenwälder für das Land – doch sie sind massiv bedroht. Bis zu 90 Prozent könnten laut Weltklimarat bis 2050 verschwinden, selbst wenn das 1,5-Grad-Ziel gehalten wird. Ein Schweizer Start-up nimmt sich diesem Problem mit moderner 3D-Technologie an.

Gegründet von vier engagierten Frauen aus der ETH Zürich, will das Unternehmen Rrreefs mit innovativen Lösungen die Ozeane wiederbeleben. Hauptsächliches Werkzeug dabei: künstliche Korallenriffe aus dem 3D-Drucker, hergestellt aus natürlichem Ton.

„Wir wollen einen messbaren Unterschied erreichen“, sagt Mitgründerin Josephine Graf. Die Module bestehen aus Ton und sind modular aufgebaut. Dank vieler Hohlräume, Formen und Strukturen bieten sie perfekten Lebensraum für Korallen, Fische und andere Meerestiere.

Die Funktionen der Module sind dabei nicht nur ökologisch, sondern auch ästhetisch – was sie bei Tauchern besonders beliebt macht.

Erste Erfolge vor Kolumbien

Das erste Praxisprojekt wurde 2020 vor der kolumbianischen Insel San Andrés realisiert. Zusammen mit lokalen Tauchern wurden 228 Module im Meer installiert. Mit Erfolg: Heute leben dort über 100 Fischarten, die Biodiversität nähert sich dem natürlichen Niveau an. Ein vielversprechendes Signal für die Wissenschaft und den Naturschutz.

Globale Ausweitung

Inzwischen ist Rrreefs in fünf weiteren Ländern aktiv – etwa in:

  • Mexiko
  • Philippinen
  • Ecuador

Schlüssel zum Erfolg ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. „Die Menschen vor Ort wissen am besten, was gebraucht wird“, erklärt Graf.

Vom Zürcher Drucker zur lokalen Produktion

Zwar erfolgt die Fertigung der Module derzeit noch in Zürich, doch das Start-up plant lokale Produktionsstätten. Eine erste entsteht aktuell auf den Philippinen. Ziel: Emissionen und Transportkosten reduzieren sowie effizienteres Arbeiten vor Ort ermöglichen.

Finanzierung und Expansion

Aktuell finanziert sich Rrreefs durch:

  1. Fördermittel
  2. Partnerschaften
  3. Adoptionsmodell: Für 150 Franken kann man ein Modul „adoptieren“

Langfristig setzt das Team auf Partnerschaften mit Unternehmen, um die Initiative breiter aufzustellen und weltweit Wirkung zu erzielen.

„Das Korallensterben schreitet schnell voran. Also muessen auch unsere Lösungen rasch wirksam sein“, so Graf.

Innovation aus der Schweiz mit globaler Wirkung

Mit einem interdisziplinären Ansatz – zwischen Technologie, Umweltschutz, Design und Wissenschaft – zeigt Rrreefs, wie nachhaltige Innovation aus der Schweiz einen echten Beitrag zur Rettung der Weltmeere leisten kann.

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