Pigmentflecken: Warum nicht nur die Sonne schuld ist

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Pigmentflecken: Warum nicht nur die Sonne schuld ist

Pigmentflecken werden oft als rein kosmetisches Problem betrachtet. Dennoch empfinden viele Menschen sie – besonders im Gesicht oder an sichtbaren Körperstellen – als ästhetisch störend. Während Sonnenlicht häufig als Hauptursache gilt, wissen Hautfachleute längst, dass mehrere Faktoren zur Entstehung beitragen können.

Vielfältige Ursachen für Pigmentflecken

Dr. Valentina Bänninger, Fachärztin für Dermatologie und Mitgründerin der Sweet Skin Hautklinik in Baar, erklärt: „Pigmentflecken entstehen durch eine lokale Überproduktion von Melanin – dem körpereigenen Farbstoff, der Haut, Haaren und Augen ihre Farbe verleiht.“ Diese Überproduktion kann durch unterschiedliche Einflüsse ausgelöst werden:

  • UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium
  • Hormonelle Veränderungen – etwa in der Schwangerschaft oder durch hormonelle Verhütungsmittel
  • Genetische Veranlagung zu Hyperpigmentierung
  • Entzündungsreaktionen der Haut, z. B. nach Akne
  • Blaulicht (HEV-Licht) von digitalen Geräten

„Studien zeigen, dass das energiereiche Blaulicht von Smartphones und Monitoren bei Menschen mit dunklerem Hauttyp die Melaninbildung anregen kann“, erläutert Dr. Bänninger. Damit wird deutlich: Auch die moderne Lebensweise begünstigt die Entstehung von Pigmentflecken.

Vorbeugung im Alltag: Schutz ist entscheidend

Der wichtigste Schritt zur Vermeidung neuer Pigmentflecken ist eine konsequente Pflegeroutine. Dr. Bänninger rät zu folgenden Maßnahmen:

  • Täglicher Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50+, sogar bei bedecktem Himmel
  • Make-up oder Puder mit UV-Filtern als zusätzlicher Schutz
  • Produkte mit Blaulichtschutz – z. B. durch Eisenoxide

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit antioxidantienreichen Lebensmitteln wie Beeren, grünem Blattgemüse und Nüssen kann ebenfalls positiv wirken und die Haut vor oxidativem Stress schützen.

Pflegeprodukte für Zuhause

Zur täglichen Hautpflege empfiehlt die Dermatologin:

  1. Vitamin-C-Serum am Morgen – schützt antioxidativ und wirkt aufhellend
  2. Pigmentkorrigierende Seren am Abend – mit Wirkstoffen wie Retinol, Niacinamid oder Tranexamsäure

Wenn Pigmentflecken bereits sichtbar sind

Bei vorhandenen Flecken helfen oft hochdosierte Pflegeprodukte. Reicht das nicht aus – etwa bei tiefen oder großflächigen Verfärbungen wie Melasma – kann eine Behandlung durch Fachärzte notwendig werden:

  • Lasertherapie – etwa bei Alters- und Sonnenflecken
  • Fruchtsäure- oder chemische Peelings – ausschliesslich durch Dermatologinnen und Dermatologen durchführen lassen

Dr. Bänninger warnt: „Verfahren wie Microneedling oder Peeling dürfen nur unter dermatologischer Aufsicht erfolgen. Eine falsche Anwendung kann Pigmentstörungen sogar verschlimmern.“

Ein neuer Blickwinkel: Akzeptanz

Manche Menschen finden im Laufe der Zeit einen positiven Umgang mit Pigmentflecken. Diese können auch Ausdruck von Lebenserfahrung und Reife sein. „Die Haut verändert sich im Laufe des Lebens – das ist völlig natürlich“, so Dr. Bänninger. „Man kann vorbeugen, aber eine vollständige Kontrolle gibt es nicht.“

Fazit

Die richtige Kombination aus täglichem UV- und Blaulichtschutz, sorgfältig gewählter Hautpflege und einer gesunden Haltung zu natürlichen Veränderungen kann helfen, Pigmentflecken vorzubeugen oder sie kosmetisch zu mildern. Für ein dauerhaft ebenmässiges Hautbild braucht es Geduld, Wissen – und manchmal etwas Gelassenheit.

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