Neues Rückkehrzentrum ersetzt unterirdische Unterkunft in Bern
Der Kanton Bern plant einen bedeutenden Schritt in Richtung einer humaneren Asylpolitik. Im Herbst 2025 soll im Ort Büren an der Aare ein neues, oberirdisches Rückkehrzentrum in Betrieb genommen werden. Dieses Zentrum wird die derzeitige unterirdische Anlage in Bern-Brünnen ablösen, die als die letzte ihrer Art im Kanton gilt.
Die neue Einrichtung wird auf dem Gelände einer früheren Kollektivunterkunft errichtet, die zuletzt leer stand. Durch gezielte bauliche Anpassungen soll dort Platz für bis zu 70 abgewiesene Asylbewerber geschaffen werden. Der kantonale Migrationsdienst ist für die Umgestaltung verantwortlich – mit dem klaren Ziel, eine Unterkunft zu schaffen, die sowohl rechtskonform als auch menschenwürdig ist.
Die aktuelle Anlage in Bern-Brünnen war seit Anfang 2023 in Betrieb, sorgte jedoch immer wieder für Kritik aufgrund ihrer unterirdischen Lage. Sicherheitsdirektor Philippe Müller erklärte dazu: „Wir versuchen, die Unterbringung in unterirdischen Anlagen zu vermeiden. Das ist aber nicht immer möglich.“ Mit der neuen Lösung in Büren an der Aare wird nun ein deutlicher Fortschritt erzielt.
Einbindung der Gemeinde & Zusammenarbeit
Ein wichtiger Bestandteil des neuen Projekts ist der Dialog mit der lokalen Bevölkerung. Es soll ein regelmässiger „runder Tisch“ eingeführt werden, an dem sich Vertreter der Gemeinde Büren an der Aare, Interessenorganisationen und der Migrationsdienst austauschen. Ziel ist es, Transparenz und Akzeptanz im Umfeld des neuen Rückkehrzentrums zu fördern.
Der Migrationsdienst steht darüber hinaus in enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei sowie der ORS Service AG, die derzeit sechs Rückkehrzentren im Kanton Bern betreibt und über entsprechende Expertise verfügt.
Ein Zeichen für neue Wege
Mit dem Umzug von Bern-Brünnen nach Büren an der Aare setzt der Kanton Bern ein klares Zeichen. Der Schritt zeigt, dass Effizienz und Humanität sich nicht ausschliessen. Stattdessen setzt man auf eine Kombination aus sicheren Rahmenbedingungen, gesellschaftlicher Einbindung und professionellem Rückkehrmanagement.
Die Eröffnung des neuen Rückkehrzentrums stellt somit mehr dar als eine geografische Verlagerung. Sie steht symbolisch für einen neuen Ansatz in der Asylpolitik – einen, der auf Offenheit, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit setzt.