FC Horw grenzt sich deutlich von sexistischen Aussagen seines Präsidenten ab

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FC Horw grenzt sich deutlich von sexistischen Aussagen seines Präsidenten ab

Der FC Horw hat sich eindeutig von den jüngsten sexistischen Aussagen seines Präsidenten Albert Kaufmann distanziert. In einer offiziellen Stellungnahme machte der Vorstand unmissverständlich klar, dass die Ansichten Kaufmanns nicht mit den Werten und dem Engagement des Clubs für den Frauenfussball übereinstimmen.

Der Vorfall wurde durch einen Beitrag im Vereinsheft «Penalty» ausgelöst, in dem Kaufmann die mediale Aufmerksamkeit rund um die Frauen-EM als «völlig übertrieben» beschrieb. Zudem bezeichnete er Forderungen nach Lohngleichheit im Fussball als «lächerlich» und zweifelte die Notwendigkeit von Frauenfussball an mit der Bemerkung: «Ich liebe Frauen und Fussball. Es muss nicht zwingend Frauenfussball sein.»

Diese Aussagen stießen sowohl im Verein als auch in der breiteren Öffentlichkeit auf massive Kritik. Besonders in sozialen Netzwerken war die Empörung gross. Viele sahen darin einen Rückschlag für die Bemühungen um Gleichstellung im Sport. Ein Kommentar aus der Region brachte den Frust vieler auf den Punkt: «Das ist einfach nur unheimlich. Schade für alle Mädchen aus der Gegend Horw.»

Der Vorstand reagierte am Mittwochnachmittag mit einem öffentlichen Statement: «Die Äusserungen von Albert Kaufmann widerspiegeln in keiner Weise die Haltung des Vorstands. Wir distanzieren uns klar davon.» Zudem kündigte der Verein an, die Aussagen intern zu untersuchen und mögliche Konsequenzen zu prüfen.

In den letzten Jahren habe der FC Horw laut eigenen Angaben gezielt in den Mädchen- und Frauenfussball investiert. Der Verein verzeichne so viele fussballbegeisterte Mädchen wie noch nie zuvor. Ein erklärtes Ziel sei es, bald eine eigene Frauenmannschaft zu etablieren.

Auch der Schweizerische Fussballverband (SFV) nahm Stellung. Mediensprecher Adrian Arnold erklärte: «Diese Auffassung teilen wir natürlich nicht, und wir distanzieren uns von diesen Aussagen.» Ein Gespräch mit Kaufmann sei geplant, auch wenn seine Aussagen keine rechtliche Relevanz hätten. Sie stünden jedoch klar im Widerspruch zu den Grundwerten des Verbandes.

Der Vorfall lenkt den Blick auf strukturelle Probleme im Sport: Trotz wachsender Popularität des Frauenfussballs bestehen weiterhin tief verwurzelte Vorurteile und Barrieren. Aussagen wie die von Kaufmann machen deutlich, wie wichtig die konsequente Auseinandersetzung mit diesen Themen – auch auf Vereinsebene – bleibt.

Ob es personelle Konsequenzen geben wird, ist bislang unklar. Der Club versprach jedoch eine «sorgfältige Prüfung aller Umstände». Klar ist: Der FC Horw steht vor der Aufgabe, klare Zeichen für Gleichstellung und Respekt zu setzen – nach innen wie nach aussen.

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