Waschpflicht im Friseursalon sorgt für Debatte über Hygiene

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Waschpflicht im Friseursalon sorgt für Diskussion – Schweizer zeigen Gelassenheit

Ein Friseursalon in Niederösterreich sorgt derzeit für Diskussionen: Dort wurde eine neue Regel eingeführt, wonach Kundinnen und Kunden ihre Haare innerhalb der letzten 24 Stunden vor dem Besuch gewaschen haben müssen. Die Begründung liegt in der Durchsetzung höherer Hygienestandards. Diese Maßnahme trifft jedoch nicht überall auf Zustimmung – besonders in der Schweiz ist die Reaktion deutlich entspannter.

Schweizer Salons setzen auf Kundenservice statt Vorschriften

In der Schweiz verfolgen viele Coiffeursalons einen deutlich kundenorientierteren Ansatz. Zahlreiche Zürcher Saloninhaberinnen und -inhaber betonen, dass sie keine Einschränkungen bei ungewaschenem Haar vornehmen. So erklärt Shayna Knittel, Gründerin des Zürcher Salons Shy+Flo: „Das Verhalten aus Österreich ist ein No-Go.“

Laut Knittel kann es sogar vorteilhaft sein, wenn das Haar nicht frisch gewaschen ist – vor allem bei speziellen Farbtechniken wie Balayage, bei denen ohnehin im Salon gewaschen und geglättet wird.

Auch Larissa Ott vom Salon Blushblond kennt Kundinnen, die ihre Haare wochenlang nicht waschen – wegen empfindlicher Kopfhaut. Ihre Devise lautet:

  • Service steht im Mittelpunkt
  • Anpassung an individuelle Kundenbedürfnisse
  • Keine rigiden Vorschriften

Simone Rigliaco von Liquid ergänzt: „Ekel ist hier fehl am Platz. Solche Situationen gehören zum Beruf.“ Nur bei deutlich wahrnehmbaren hygienischen Problemen wie starkem Laus- oder Pilzbefall würde man den Service ablehnen – alle anderen Fälle zählen zum Alltag eines professionellen Salons.

Flexible Handhabung je nach Technik und Kundenwunsch

Auch Marc Menden vom bekannten Zürcher Salon Mad Hairstyling sieht im Thema kaum Praxisrelevanz. Kundinnen und Kunden in der Schweiz seien in der Regel sehr auf Sauberkeit bedacht. Sollte es notwendig sein, werde die Haarwäsche selbstverständlich im Salon übernommen, insbesondere bei gewünschten Trockenschnitten. Bislang sei dies jedoch selten bis nie erforderlich gewesen.

Fazit: Schweizer setzen auf Vertrauen und Fachwissen

In Schweizer Salons ist die Haarwäsche keine starre Voraussetzung, sondern richtet sich nach:

  1. Technik und gewählter Dienstleistung
  2. Aktuellem Haarzustand
  3. Persönlichen Bedürfnissen der Kundschaft

Statt auf strenge Regeln wird in der Schweiz auf:

  • Professionelle Beratung
  • Individuelle Lösungen
  • Klare Hygienestandards
  • Empathie und Kundenfokus

Die Diskussion um die Waschpflicht deckt also grundlegende kulturelle Unterschiede in der Branche auf. Während man in Österreich auf Reglementierung setzt, zeigt man sich in der Schweiz flexibel und kundennah – ohne dabei auf Hygiene zu verzichten.

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