Rückkehr ins Kino: „Kanu des Manitu“ und der neue Blick auf alten Humor
Zürich – Ganze 24 Jahre nach dem riesigen Erfolg von „Der Schuh des Manitu“ kehrt Michael „Bully“ Herbig mit einer modernen Fortsetzung seiner beliebten Western-Parodie zurück auf die Leinwand: „Kanu des Manitu“ startet am 14. August in den Kinos der Schweiz.
Im Jahr 2001 schrieb „Der Schuh des Manitu“ deutsche Kinogeschichte: Mit nahezu 12 Millionen Zuschauern wurde die Komödie zur erfolgreichsten deutschen Produktion aller Zeiten. Western-Klischees, deftiger Slapstick und der markante bayerische Dialekt machten Figuren wie Abahachi, Ranger und Winnetouch zu festen Grössen der Popkultur. Doch wie gut funktioniert dieser Humor heute – in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Sensibilität?
Ein neues Abenteuer mit altem Herz
In der neuen Geschichte werden Abahachi und sein treuer Blutsbruder Ranger von einer skrupellosen Gangsterbande hereingelegt. Ihr Ziel: das sagenumwobene Kanu des Manitu. Hoffnung auf Rettung besteht ausgerechnet durch Abahachis alten Freund Dimitri, dessen chaotische Energie das Abenteuer auf neue, überraschende Wege führt.
Bewusst moderne Perspektive
Michael Herbig erklärt, dass ein zentrales Motiv für die Rückkehr ins Western-Universum die öffentliche Diskussion über kulturelle Aneignung war, die 2022 deutlich an Präsenz gewann. In einem Interview sagte er: „Es war spannender denn je, ausgerechnet jetzt ein Projekt fortzusetzen, das heute unweigerlich auf dem Prüfstand stehen würde.“
Die Entscheidung zur Fortsetzung sei laut Herbig weder nostalgisch noch bequem gewesen. Vielmehr wollte man gezielt eine humorvolle, aber moderne Auseinandersetzung mit dem ursprünglichen Stoff wagen.
Feinerer Humor für ein neues Publikum
Der Humor von „Kanu des Manitu“ wurde deutlich angepasst. Anstelle von einfachen Stereotypen und flachen Witzen wie im Original, setzt der neue Film auf:
- sprachlich subtilere Pointen,
- eine klügere satirische Herangehensweise,
- respektvolle Reflexion kultureller Themen.
Herbig betont, dass viele Elemente von damals heute nicht mehr funktionieren würden. Daher habe man beim Drehbuch bewusst einen neuen Ton angeschlagen – zwischen Nostalgie und gesellschaftlicher Reflexion.
Kritische Stimmen und neue Dimensionen
Filmexperte Wolfgang M. Schmitt erkennt eine klare Entwicklung: Während beim Original der Kontrast zwischen Indianerklischees und bayerischer Sprache oft der Hauptwitz war, müssten Humorformen heute frischer und reflektierter sein. Deshalb setzt „Kanu des Manitu“ nun verstärkt auf:
- Meta-Humor,
- einen gesellschaftlichen Bezug,
- und eine selbstironische Sicht auf das Genre.
Ob der Film es schafft, sowohl die alten Fans als auch eine neue Generation anzusprechen, wird sich ab dem 14. August zeigen. Dabei will „Kanu des Manitu“ Humor und Zeitgeist verbinden – mit Witz, Charme und der typischen Handschrift von Bully Herbig.
Mehr als nur ein Revival
Michael Herbigs Rückkehr zur Comedy ist mehr als ein simples Comeback. Es ist ein Versuch, alte Stärken mit neuen Einsichten zu verbinden – komisch, klug und überraschend zeitgemäss.
Premiere: 14. August in den Kinos der Schweiz
Kategorie: Unterhaltung