Nachhaltigkeit trifft auf Haarpflege: Zürcher Salon setzt neue Standards

0
3

Nachhaltige Haarpflege im Fokus: Zürcher Salon geht neue Wege

Mitten im Herzen der Zürcher Innenstadt sorgt das ground hair studio von Corinne Stricker für Aufsehen. Als erster Zero-Waste-Coiffeursalon der Schweiz setzt es ein deutliches Zeichen für nachhaltige Schönheitspflege – ganz ohne Chemie, Plastikverpackungen oder tierische Inhaltsstoffe. Moderne Haarpflege trifft hier auf Umweltbewusstsein, speziell zugeschnitten auf eine urbane, umweltorientierte Kundschaft.

Von der Idee zur Umsetzung

Corinne Stricker bringt fundierte Erfahrung in der Coiffeurbranche mit. Ihrer Leidenschaft zum Beruf steht jedoch ein kritisches Hinterfragen der gängigen Praktiken gegenüber. „Ich liebe meinen Beruf, aber vieles in der Branche war für mich nicht mehr vertretbar“, erklärt sie. Das führte zur Gründung eines Salons, der vegan, plastikfrei und minimalistisch arbeitet – ohne Kompromisse bei Qualität oder Stil.

Inspiration fand Stricker in Deutschland: Juliette Beke aus Dresden eröffnete dort den ersten Zero-Waste-Friseursalon. Bei einem Besuch vor Ort erkannte Stricker, wie verantwortungsvolle Haarpflege auch auf professionellem Niveau möglich ist. Viele dieser Prinzipien finden sich nun konsequent im Zürcher ground hair studio wieder – etwa durch pflanzliche Haarfarben oder hausgemachte Pflegeprodukte auf der Basis von natürlichen Zutaten wie Natron, Leinsamen oder Kamillentee.

Zero-Waste-Haarpflege in der Anwendung

  • Haarfarben aus Pflanzenpulvern werden in Papiersäcken statt in Tuben geliefert
  • Shampoos werden frisch vor Ort gemischt
  • Stylingprodukte entstehen aus natürlichen Rohstoffen direkt im Salon
  • Gerichte und Getränke – inklusive selbstgemachter Pflanzenmilch – sind nachhaltig konzipiert

Sogar abgeschnittene Haare werden nicht entsorgt. In Kooperation mit Recup’Hair werden sie zu Umweltmatten verarbeitet, die zur Reinigung von Gewässern bei Ölunfällen beitragen – ein gelungenes Beispiel für sinnvolle Kreislaufwirtschaft.

Verzicht als Statement

Bestimmte Dienstleistungen wie klassische Blondierungen werden bewusst nicht angeboten. Diese basieren auf aggressiven, chemischen Substanzen, die mit dem Nachhaltigkeitskonzept des Studios nicht vereinbar sind. Stricker nimmt die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen in Kauf. Für sie gilt: Echte Nachhaltigkeit kennt keine Kompromisse.

Resonanz der Kundschaft

Seit der Eröffnung vor rund sechs Monaten wächst die Nachfrage stetig. Die Gründe, weshalb Kundinnen und Kunden ins ground hair studio kommen, sind dabei klar:

  1. Sie suchen vegane Pflegeangebote
  2. Sie möchten müllfrei leben
  3. Sie bevorzugen Produkte ohne synthetische Zusatzstoffe

Dieser Dreiklang spiegelt nicht nur den Zeitgeist wider – er beweist auch das wirtschaftliche Potenzial nachhaltiger Salons.

Ein Modell für die Zukunft

Stricker macht anderen Coiffeursalons Mut: Der Wandel hin zu mehr Umweltbewusstsein beginnt mit kleinen Schritten. „Man kann ganz einfach anfangen – etwa durch Mülltrennung, das Reduzieren von Einwegplastik oder durch eine andere Auswahl an Produkten“, sagt sie. Es braucht dazu keine komplette Umstrukturierung, sondern ein Umdenken.

Das ground hair studio ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass sich Nachhaltigkeit, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit nicht ausschliessen. Es setzt neue Massstäbe für die Coiffeurbranche – und zeigt, wie man mit Umweltbewusstsein und Engagement ein starkes Zeichen setzen kann.

Zero Waste auf dem Kopf – und ein klares Statement für die Umwelt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein