Wallis legt Sommerferien 2026 auf Dienstag – Kritik von Eltern und Politik

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Walliser Sommerferien 2026 starten an einem Dienstag – Kritik von Eltern und Politik

Im Kanton Wallis sorgt eine ungewöhnliche Entscheidung zur Planung der Sommerferien 2026 für Unmut: Statt wie gewohnt an einem Freitag sollen die Ferien erst am Dienstag beginnen. Grund für die Verschiebung ist eine gesetzlich vorgegebene Durchschnittszahl von 167 Schultagen pro Jahr. Um diese Zahl auch im Schuljahr 2025/26 und 2026/27 zu erfüllen, müssen zwei weitere Unterrichtstage hinzugefügt werden – mit direkten Auswirkungen auf den Ferienbeginn.

Kritik aus Familien und Politik

Die Änderung ruft viele Kritiker auf den Plan – nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch in politischen Kreisen. Misko Fiscalini, Vater zweier schulpflichtiger Kinder, erklärt:

„Wegen meiner Schichtarbeit bin ich auf planbare Ferientage angewiesen. Eine Verschiebung auf den Dienstag macht das schwierig.“

Auch Politiker wie Leo Ruppen und Karl Kummer von der Mitte zeigen sich skeptisch. Beide bezweifeln den pädagogischen Mehrwert der zusätzlichen Schultage und haben eine Interpellation beim Walliser Staatsrat eingereicht.

Rechtliche Vorgaben und Reaktionen der Behörden

Jean-Philippe Lonfat, Leiter der Dienststelle für Unterrichtswesen im Wallis, verteidigt die Entscheidung:

„Es geht darum, über vier Jahre hinweg den gesetzlich geforderten Durchschnitt von 167 Unterrichtstagen sicherzustellen. Der Unterrichtsstoff ist ohnehin bis dahin behandelt.“

Doch viele Eltern kritisieren die Regelung als praxisfern und wenig familienfreundlich. Ihnen fehlt eine angemessene Abstimmung mit ihrer persönlichen und beruflichen Planung.

Weitere Schritte ungewiss

Der Walliser Staatsrat hat nun sechs Monate Zeit, um auf die Interpellation zu reagieren. Sollte daraus ein Postulat entstehen, müsste das Kantonsparlament aktiv werden und eine Grundsatzdiskussion führen.

Die Kontroverse führt deutlich vor Augen, wie sensibel das Verhältnis zwischen Bildungsauftrag und Familieninteressen ist. Ob der verschobene Ferienbeginn künftig zur Norm wird oder ein einmaliger Fall bleibt, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass gesetzliche Bestimmungen und Familienfreundlichkeit in Zukunft stärker miteinander in Einklang gebracht werden müssen.

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