Trumps teure Golfleidenschaft: Millionen Dollar auf Kosten der Steuerzahlenden
Donald Trumps Begeisterung für den Golfsport hat in den ersten sechs Monaten seiner zweiten Amtszeit enorme finanzielle Auswirkungen für die US-Steuerzahlenden. Schätzungen zufolge belaufen sich die Ausgaben für seine Golfreisen bereits auf rund 68 Millionen US-Dollar, was zunehmend Kritik an seinem Umgang mit öffentlichen Geldern hervorruft.
Golf als fester Bestandteil des Präsidentschaftsalltags
Seit seiner Rückkehr in das Weisse Haus scheint Trump seine private Leidenschaft für Golf auf institutionellem Parkett auszuleben. Laut dem offiziellen Terminkalender hat er an 49 von 199 Amtstagen eines seiner Golfresorts besucht – das entspricht beinahe jedem vierten Tag.
Diese regelmässigen Ausflüge sind jedoch mit hohen Ausgaben verbunden:
- Einsatz der Air Force One
- Transport gepanzerter Fahrzeuge
- Verstärkte Sicherheitsmassnahmen
- Übernachtungskosten für das Begleitpersonal
- Überstunden für Sicherheits- und Verwaltungsangestellte
Bisher verursachten diese Faktoren Gesamtkosten in Höhe von etwa 68 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Während seiner ersten Präsidentschaft beliefen sich die Golfkosten insgesamt auf etwa 152 Millionen Dollar – eine Summe, die hunderte US-Präsidentengehälter abdecken würde.
Schottlandreise – Staatsbesuch oder Golfurlaub?
Ein weiterer kontroverser Punkt war Trumps Schottlandreise im Juli. Offiziell diente sie politischen Gesprächen, unter anderem mit dem britischen Premierminister Keir Starmer und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Diese Treffen fanden auffällig häufig direkt in Trumps eigenen Golfresorts statt.
Die fünftägige Reise kostete laut der US-Rechnungsprüfungsbehörde über zehn Millionen US-Dollar. Kritiker sehen darin eine problematische Verquickung öffentlicher und privater Interessen, besonders da die Reise in der feierlichen Eröffnung eines neuen Golfplatzes gipfelte – benannt nach Trumps Mutter „Mary Anne MacLeod“.
Ein talentierter Golfer mit fragwürdiger Transparenz
Trump selbst gibt ein Handicap von 2,8 an und zählt sich damit zu den besten Amateurspielern unter US-Präsidenten. Doch auch hier gibt es Zweifel: Mehrere Stimmen behaupten, Trump manipuliere seine Scores zum eigenen Vorteil.
Michael McEwan, ein renommierter britischer Golfjournalist, bestätigte 2014 Trumps spielerisches Talent, wobei er anmerkte: „Täuschen Sie sich nicht – er ist ein sehr, sehr guter Golfer.“ Jedoch wirke die intensive und kostspielige Nutzung von Golfresorts während der Amtszeit zunehmend fragwürdig.
Wachsende Kritik an öffentlichen Ausgaben
Während einige Trump für seine Authentizität und Menschlichkeit loben, sehen andere in seinem Verhalten eine Verschwendung öffentlicher Mittel. In Zeiten wachsender Staatsverschuldung wird es als provokant wahrgenommen, wenn der Präsident Dutzende Millionen Dollar in Freizeitvergnügen investiert.
Die zentrale Frage lautet: Darf ein Präsident so häufig privaten Leidenschaften auf Kosten der Allgemeinheit nachgehen? Und wie lange wird dieses Verhalten noch toleriert?
Sicher ist: Trumps Liebe zum Golfsport ist ungebrochen. Doch ob sich diese Leidenschaft weiterhin politisch und moralisch vertreten lässt, bleibt ein umstrittenes Thema innerhalb der öffentlichen Debatte.