Zweifel an Trumps geistiger Gesundheit entfachen politische Debatte
Washington – Die Diskussion um die mentale Verfassung von Ex-Präsident Donald Trump (79) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Fachleute und politische Beobachter stellen öffentlich seine kognitive Fitness infrage. Bei jüngsten öffentlichen Auftritten wirkte Trump mehrfach unkonzentriert, schweifte ab oder machte fehlerhafte Angaben – was Sorgen über mögliche frühe Anzeichen einer Demenz nährt.
Ein markantes Beispiel: Bei einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Turnberry, Schottland, lenkte Trump vom Thema Migration ab und sprach stattdessen ausschweifend über Windenergie. Seine Behauptung, Windräder würden „Wale verrückt machen“ und „Landschaften zerstören“, präsentierte er ohne belegbare Fakten – selbst konservative Kommentatoren zeigten sich irritiert.
Weitere auffällige Situationen:
- Auf eine einfache Frage zu Wahlversprechen antwortete Trump mit einer wirren Erklärung über Wasserdruck in Duschen.
- In einer Kabinettssitzung sprach er minutenlang über den Konferenzraum, anstatt Themen wie den Ukraine- oder Gaza-Krieg zu behandeln.
- In einem Interview nannte er eine falsche Summe zur US-Hilfe für Gaza und ignorierte internationale Beteiligungen.
Besonders verstörend: Trump behauptete, sein Onkel – der MIT-Professor John Trump – habe den Unabomber Ted Kaczynski unterrichtet. Diese Aussage ist nachweislich falsch: John Trump starb lange vor Kaczynskis Festnahme, und Kaczynski studierte nie am MIT. Laut Psychologen der American Psychiatric Association handelt es sich hier um sogenannte Konfabulation – eine Gedächtnisstörung mit scheinbar logischen, aber falschen Erinnerungen.
Der bekannte Psychologe John Gartner von der Johns Hopkins University äußert: „Was wir derzeit bei Trump sehen, deutet stark auf eine demenzielle Erkrankung hin.“ Er warnt davor, die Veränderungen des Ex-Präsidenten zu unterschätzen.
Das Weisse Haus weist alle Vorwürfe entschieden zurück. Sprecherin Liz Huston bezeichnet sie als „unsachlich und politisch motiviert“. Trump sei „geistig voll präsent“ und zeige „außergewöhnliche Belastbarkeit“. Auch sein früherer Leibarzt Ronny Jackson betont: „Trump bleibt einer der gesündesten Präsidenten der US-Geschichte.“
Nach dem Rückzug Joe Bidens aus dem Wahlkampf 2024, der ebenfalls durch Zweifel an seiner geistigen Belastbarkeit ausgelöst wurde, steigt der Druck nun auch auf republikanischer Seite. Politikerinnen und Politiker wie Jasmine Crockett aus Texas und Gavin Newsom aus Kalifornien fordern, beide Kandidaten gleichermassen auf ihre mentale Gesundheit zu prüfen.
Die geistige Verfassung der Präsidentschaftskandidaten wird damit zu einem zentralen Thema des US-Wahlkampfs 2024. Es gibt parteiübergreifende Forderungen nach mehr Transparenz und medizinischen Attests.
Ob sich dies letztendlich in den Wahlergebnissen niederschlägt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Die geistige Gesundheit führender Politiker ist keine reine Privatsache mehr – sie wird zur politischen Schlüsselfrage, die das Vertrauen der Bevölkerung massgeblich beeinflussen kann.