Luzerner KI-Roboter kommuniziert erstmals autonom auf der ISS
Eine bahnbrechende Premiere in der Raumfahrtgeschichte: Zum ersten Mal haben zwei KI-gesteuerte Roboter an Bord der Internationalen Raumstation ISS autonom miteinander kommuniziert – ganz ohne menschliche Steuerung. Einer der beiden Roboter ist der kugelförmige Assistenzroboter „CIMON“, dessen Entwicklung maßgeblich durch die Hochschule Luzern (HSLU) vorangetrieben wurde. Diese autonome Interaktion setzt neue Maßstäbe in der Mensch-Maschine-Kommunikation im All.
Internationale Kooperation auf der ISS
Die Kommunikation geschah im Rahmen der sogenannten ICHIBAN-Mission – das japanische Wort für „die Nummer eins“. Diese Mission symbolisiert internationale Zusammenarbeit und wurde unter anderem von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sowie der Japanischen Raumfahrtagentur JAXA unterstützt.
Zum ersten Mal interagierten zwei Robotersysteme unterschiedlicher Herkunft – CIMON aus Europa und Int-Ball2 aus Japan – vollkommen autonom miteinander und führten gemeinsam komplexe Aufgaben durch. Ein technologischer Durchbruch, der zeigt, wie Mensch-Maschine-Interaktion in Extremsituationen neu gedacht wird.
So funktioniert die autonome Roboter-Kooperation
CIMON erkennt Sprachbefehle, beantwortet Fragen, führt Gespräche und misst etwa Sensordaten wie Temperatur. In dieser Mission übernahm er jedoch eine noch anspruchsvollere Rolle: Er agierte als Vermittler, gab dem japanischen Roboter Anweisungen und dirigierte ihn gezielt zu schwer erreichbaren Orten auf der Raumstation.
Dort identifizierte Int-Ball2 verschiedene Gegenstände – darunter einen Schraubenzieher, einen Hammer und einen Rubik’s Cube. Diese Fähigkeit zur selbständigen Teamarbeit von KI-gesteuerten Systemen ist ein Meilenstein für die moderne Raumfahrt.
Ein Meilenstein für Schweizer Technologie
Die Erkenntnisse dieser Mission stellen besonders für die Schweizer Forschung einen bedeutenden Fortschritt dar. Die Hochschule Luzern trug nicht nur zur Konzeption und Entwicklung von CIMON bei, sondern entwickelte auch die KI-gestützte Steuersoftware, die den Roboter so leistungsfähig macht.
Dieses Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie modernste Technologie aus Luzern weltweit in der Spitzenforschung mithalten kann. Es zeigt, dass Schweizer Know-how längst ein relevanter Akteur auf globaler Ebene ist – besonders bei der Entwicklung autonom agierender Systeme für widrige Bedingungen wie den Weltraum.
Zukunft der Raumfahrt: KI macht’s möglich
Lange Zeit war es nur Stoff für Science-Fiction – heute ist es Realität: Roboter, die selbstständig handeln, miteinander interagieren und dabei zuverlässige Aufgaben übernehmen, sind immer mehr Teil komplexer Raumfahrtprojekte.
Die ICHIBAN-Mission demonstriert, wie künstliche Intelligenz nicht nur Sicherheit und Effizienz steigert, sondern auch eine zentrale Rolle für künftige Missionen zum Mond oder Mars spielt. Erkenntnisse aus dieser Mission könnten entscheidend sein für lange bemannte Flüge und den nachhaltigen Aufbau von Außenposten im All.
Das Fazit: Die Zukunft der Raumfahrt ist multinational, automatisiert und zunehmend von KI-Systemen geprägt. Und Luzern ist mit seiner Technologie längst ein aktiver Teil dieser Entwicklung.